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Konfliktherd Ruanda - Militär im Nachbarland

Elf Jahre nach dem Völkermord ist die kleine ostafrikanische Republik Ruanda nicht mehr in internationalen Schlagzeilen, aber ruandesische Truppen halten sich seit Jahren im Nachbarstaat Kongo auf.

Der Grün-Abgeordnete Peter Pilz hat jetzt den früheren FPÖ- und LIF-Parlamentarier und jetzigen Verteidigungsattaché in Berlin, Brigadier Hans Helmut Moser, des Waffenhandels in Ruanda beschuldigt. Damit könnte der Bundesheer-Offizier das Kriegsmaterialgesetz verletzt und sich der Neutralitätsgefährdung schuldig gemacht haben. Moser bestätigte die Kontakte nach Ruanda, er sei sich aber keinerlei Schuld bewusst.

1994 waren in Ruanda hunderttausende Angehörige der Tutsi-Minorität und moderate Vertreter der Hutu-Mehrheit systematisch massakriert worden. Ausgelöst wurde der mehrmonatige Völkermord am 6. April 1994 durch den Abschuss der Präsidentenmaschine beim Landeanflug auf die Hauptstadt Kigali. Dabei starben Ruandas Hutu-Präsident Juvenal Habyarimana und Burundis Staatsoberhaupt Cyprien Ntaryamira.

Die „Ruandesische Patriotische Front“ (RPF) des Exil-Tutsi Paul Kagame stürzte mit der Hilfe Ugandas die Hutu-Diktatur und beendete die Mordexzesse. Hutu-Rebellen zogen sich daraufhin auf kongolesisches Gebiet zurück. Bei ihrer Verfolgung rückte die ruandesische Armee in das Nachbarland vor.

Das Königreich Ruanda (Rwanda) wurde 1899 an Deutsch-Ostafrika angegliedert und kam im Ersten Weltkrieg unter belgische Kontrolle. 1946 wurde es UNO-Treuhandgebiet und blieb unter belgischer Verwaltung. 1961 wurde der Tutsi-König Kigeri V. abgesetzt und die Demokratie abgeschafft. 1962 wurde Ruanda als Republik ein souveräner Staat.

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