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Konflikt zwischen Schweden und Israel

Die schwedische Regierung wird nicht auf die Forderung Israels eingehen, die umstrittene Installation „Schneewittchen und der Wahnsinn der Wahrheit" aus einer Ausstellung in Stockholm entfernen zu lassen.

„Bei uns herrscht Freiheit der Kunst wie in allen anderen Demokratien”, sagte Koordinationsminister Pär Nuder am Sonntagnachmittag laut „Dagens Nyheter” (Online-Ausgabe). Nuder ist für die Organisation der Montag in einer Woche beginnenden Konferenz gegen Völkermord und deren Rahmenprogramm zuständig, zu dem die Ausstellung gehört.

Nuder bezweifelte außerdem, dass sich die israelische Regierung entgegen entsprechenden Medienberichten voll hinter die Handlungsweise von Botschafter Zvi Mazel stellt. Der Minister verneinte, dass es sich prinzipiell um eine politische Angelegenheit handle. „Es war nur ein Botschafter, der sich unpassend und inakzeptabel verhalten hat”. Er hoffe, die Sache sei morgen, Montag, nach der Unterredung mit Botschafter Mazel erledigt, bei der die schwedische Regierung ihr Befremden über die Aktion des Diplomaten ausdrücken will.

Der israelische Botschafter hatte am Freitagabend bei der Vernissage der Ausstellung „Making Differences” die Installation eines israelisch-schwedischen Künstlerpaares durch Kippen eines Beleuchtungskörpers in ein mit rot gefärbtem Wasser gefülltes Becken vorübergehend zerstört. Mazel sah in dem Objekt, das aus dem Foto einer palästinensischen Selbstmordattentäterin als Segel eines Modellbootes auf blutrotem Wasser besteht, und dem begleitenden Text eine Verherrlichung von Selbstmordanschlägen und eine Verunglimpfung der Opfer. Am Sonntag hatte Israels Ministerpräsident Ariel Sharon dem Botschafter seine volle Unterstützung versichert.

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