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Kommunikationsproblem bei Luftangriff in Afghanistan?

Nach dem tödlichen Luftangriff in der Nähe der afghanischen Stadt Kundus soll untersucht werden, inwieweit Kommunikationsprobleme zwischen deutschen Bundeswehrsoldaten und den US-Streitkräften eine Rolle gespielt haben. Die geplante Untersuchung der Militäraktion vom Freitag müsse auch der Frage möglicher Sprachbarrieren zwischen den deutschen Kommandeuren in Kundus und den amerikanischen Piloten der eingesetzten Flugzeuge nachgehen, sagte US-Konteradmiral Gregory Smith, der Sprecher von NATO-Kommandeur Stanley McChrystal.
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Es sei noch nicht entschieden, welche Nation die Untersuchung leiten solle. Geplant sei auch die Mitwirkung afghanischer Behördenvertreter.

Bei dem Luftangriff auf zwei von Aufständischen entführte Tanklastwagen kamen nach afghanischen Angaben etwa 70 Menschen ums Leben; Smith nannte die vorläufige Zahl von 56 Toten. Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung sagte, es gebe keine Informationen, dass andere Personen als Aufständische ums Leben gekommen seien. Nach Darstellung von Offizieren der NATO in Afghanistan wurden bei dem Angriff aber wahrscheinlich auch unbeteiligte Bewohner der Region getötet.

Nach der Anforderung von Luftunterstützung durch die Bundeswehr traf nach Angaben der NATO zuerst ein amerikanischer B-1-Bomber ein, dessen Besatzung die beiden entführten Tanklastwagen und Dutzende Personen in deren Umgebung sah. Die B-1 musste wegen Treibstoffmangels zu ihrem Stützpunkt zurückkehren.

Etwa 20 Minuten später trafen zwei US-Kampfflugzeuge des Typs F-15E ein, deren Besatzung Videoaufnahmen zum deutschen Stützpunkt funkte. Etwa eine halbe Stunde nach der Ankunft der beiden F-15-Maschinen wurden dann Bomben auf die Tanklastzüge geworfen. Die Nachtaufnahmen seien von geringer Qualität gewesen, sagte Smith. “Man kann nur Schatten sehen.”

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