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Kometenmission "Rosetta" erreicht ihren Höhepunkt

Für "All-ois" Stöger ist Österreich "bezogen auf die Größe eine führende Weltraumnation".
Für "All-ois" Stöger ist Österreich "bezogen auf die Größe eine führende Weltraumnation". ©EPA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat erste Aktionen an ihrem Mini-Labor für die spektakuläre Landung auf einem Kometen vorgenommen. Das Landegerät "Philae" an Bord der Raumsonde "Rosetta" sei wie geplant eingeschaltet worden, sagte der ESA-Flugdirektor Andrea Accomazzo am Dienstag im Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt.
Raumsonde “Rosetta” erreicht Zielkomet “Tschuri”

Das Aufsetzen von “Philae” auf dem Kometen “67P/Tschurjumow-Gerassimenko” ist für diesen Mittwoch geplant. Die ESA wertet die Landung als Krönung der zehnjährigen “Rosetta”-Mission im All.

Informationen über Entstehung des Sonnensystems

Wenn alles wie geplant verläuft, wollen Wissenschafter Informationen darüber bekommen, wie das Sonnensystem vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Kometen sollen weitgehend unveränderte Materie aus dieser Zeit enthalten.

“Philae” soll am Mittwochvormittag mit einem leichten Schubs von der Raumsonde “Rosetta” getrennt werden und noch 22,5 Kilometer zurücklegen, bevor auf dem Kometen aufgesetzt wird. Da “Philae” nur mit der Geschwindigkeit eines Fußgängers unterwegs ist, braucht sie für die Strecke rund sieben Stunden.

17:00 Uhr steht Erfolg fest

Etwa um 17.00 Uhr soll feststehen, ob das ehrgeizige Unternehmen geglückt ist. Mit “Philae” an Bord war die Raumsonde am 2. März 2004 mit einer Ariane-5-Rakete von der Weltraumstation Kourou in Französisch-Guayana gestartet.

“Österreich ist dabei”

Mit der geplanten ersten Landung einer Sonde auf einem Kometen werde “Neuland betreten – und das schöne ist: Österreich ist dabei”. Das erklärte Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ) am Dienstag bei der Präsentation einer Simulation der Mission im neuen Planetarium des Naturhistorischen Museums Wien.

“All-ois” stellt Mission vor

Bereits 1993 seien erste Schritte zur Beteiligung Österreichs gesetzt worden, 21 Jahre später werde man nun wissen, “ob das aufgeht”, wies Stöger auf den “langen Atem und den Mut zum Risiko” hin, den man für Forschung und Entwicklung (F&E) benötige. Stöger hat laut Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) bei der Regierungsklausur in Schladming die “Rosetta”-Mission vorgestellt. Er habe daraufhin die Simulation im NHM angeregt und Stöger seither den Spitznamen “All-ois” in der Regierung.

“Weltraumforschung ist Technologiebringer”

Stöger wies auf den Nutzen der hohen Investitionen in den Raumfahrtsektor hin: “Weltraumforschung ist ein Technologiebringer – wer da mitmischt, kann alle Technologien beherrschen.” Vor zehn Jahren habe es erst zehn Unternehmen gegeben, die in diesem Bereich tätig waren, mittlerweile seien es 50 mit rund 1.000 Beschäftigten. Unter Hinweis auf die zahlreichen österreichischen Beteiligungen an der “Rosetta”-Mission meinte Stöger: “Bezogen auf die Größe Österreichs sind wir eine führende Weltraumnation”.

Großes Risiko

Die Astrobiologin und Präsidentin des Wissenschaftsfonds FWF, Pascale Ehrenfreund, sieht die Chancen, dass die Landeeinheit “Philae” am Mittwoch heil auf dem Kometen aufsetzt, als “durchaus gegeben”, auch wenn es natürlich ein großes Risiko sei, wie sie zur APA sagte. So seien 20 Prozent des Geländes am ausgewählten Landeplatz etwa aufgrund großer Hangneigung “nicht angenehm”. Die Sonde “Rosetta” selbst, die den Kometen ja schon seit August umkreist und dies auch in den nächsten Monaten tun soll, sei bereits ein großer Erfolg.

(APA)

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