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Kometenalarm auf der Sophienalpe: Trotz Wolkenbank den Kometen gesichtet

"Komet mit freiem Auge sichtbar" tönte es kurz nach 19.15 Uhr auf der Sophienalpe in Wien-Penzing.
"Komet mit freiem Auge sichtbar" tönte es kurz nach 19.15 Uhr auf der Sophienalpe in Wien-Penzing. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Auch wenn es aufgrund der Bewölkung lange Zeit nicht danach aussah, hat sich der Komet "C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas" am Samstag in der Abenddämmerung kurz in einem Wolkenfenster gezeigt.

Sehr zur Freude von dutzenden Amateurastronomen und Interessierten, die sich auf der Sophienalpe in Wien-Penzing zum Beobachten versammelt hatten. Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen, gutes Wetter vorausgesetzt, der Komet "in seiner vollen Pracht zu sehen sein wird".

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Zwei Personen mit einem Teleskop
Zwei Personen mit einem Teleskop ©APA/GEORG HOCHMUTH

Hoffnung auf klare Sicht

"Komet mit freiem Auge sichtbar" tönte es kurz nach 19.15 Uhr auf der Sophienalpe, einem beliebten Beobachtungspunkt am Rande Wiens. Dort half die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) bei der Suche nach "Tsuchinshan-Atlas", stellte Informationen zur Verfügung und vertrieb die Wartezeit mit Teleskopblicken auf Mond und Saturn. Lange verwehrte eine hartnäckige Wolkenbank die Aussicht, doch am Ende hatte sich das Warten gelohnt, auch wenn sich der Schweifstern nur kurz und relativ diffus zeigte.

Zahlreiche Personen warten mit Teleskopen und Kameras
Zahlreiche Personen warten mit Teleskopen und Kameras  ©APA/GEORG HOCHMUTH

Beobachtungen im Waldviertel

Auch am astronomischen Zentrum Martinsberg (AZM) im Waldviertel (NÖ) konnte man in der Abenddämmerung den Schweifstern mit freiem Auge sehen. "Noch steht der Komet in der helleren Dämmerung, das bessert sich aber rasch, sodass in zwei bis drei Tagen der Komet in seiner vollen Pracht zu sehen sein wird", erklärte AZM-Obmann und Kometenspezialist Michael Jäger gegenüber der APA. Er geht davon aus, dass das beste Beobachtungsfenster unmittelbar nach Vollmond (17. Oktober) besteht.

Samstag, 12. Oktober 2024, kurz nach Sonnenuntergang auf der Wiener Sophienalpe
Samstag, 12. Oktober 2024, kurz nach Sonnenuntergang auf der Wiener Sophienalpe  ©APA/GEORG HOCHMUTH

Rückgang der Helligkeit erwartet

Der Komet, der am 27. September seinen sonnennächsten Punkt (Perihel) erreicht hatte, entfernt sich nun wieder von der Sonne und verliert dadurch täglich an Leuchtkraft. Laut Jäger wird der Komet "voraussichtlich noch 3 mag hell sein", also nicht ganz so hell wie der Polarstern. Auch WAA-Chef Alexander Pikhard betonte, dass sich der Blick in den Westen am Abend noch bis Freitag lohnt – sofern das Wetter mitspielt.

Entdeckung und Ursprung des Kometen

"Tsuchinshan-Atlas" wurde Anfang 2023 von Observatorien in China und Südafrika entdeckt. Das Objekt stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten in den äußeren Bereichen des Sonnensystems, und umkreist die Sonne auf einer extrem lang gezogenen Bahn.

Erscheinen des Kometen "C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas"
Erscheinen des Kometen "C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas" ©APA/GEORG HOCHMUTH

Beobachtungsabende geplant

Die WAA plant in den nächsten Tagen, bei passenden Wetterbedingungen, weitere Beobachtungsabende auf der Sophienalpe in Wien. Auch das astronomische Zentrum Martinsberg lädt zum gemeinsamen Beobachten ein, wenn die Wetterlage es zulässt.

(APA)

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