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Kolumbische Flüchtlinge stürmen Universität

Hunderte Flüchtlinge, die vom kolumbischen Bürgerkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden, haben am Mittwoch die Universität von Medellin gestürmt.

Sie hielten das Verwaltungsgebäude besetzt, um ihrer Forderung an die Regierung nach besserer Unterstützung Nachdruck zu verleihen. Unter den rund 500 Binnenflüchtlingen waren auch etwa 100 Kinder.

Die verzweifelten Menschen bereiteten sich offenbar auf eine längere Besetzung des Universitätsgeländes vor und bauten provisorische Kochstellen auf. Nach Angaben des Polizeichefs von Medellin, General Leonardo Gallego, wurden weitere 100 Flüchtlinge vor dem Gelände abgewiesen. Fünf Personen seien festgenommen worden.

Die Regierung in Bogota rief die Flüchtlinge zu Besonnenheit auf. „Die Regierung bemüht sich um die Wiederherstellung des Friedens, so dass sie (die Flüchtlinge) nach Hause zurückkehren können“, hieß es in einer Erklärung. In den vergangenen beiden Monaten seien bereits 2.000 Menschen in ihre Heimatorte zurückgekehrt.

Rund zwei Millionen Kolumbianer sind nach offiziellen Angaben innerhalb des Landes auf der Flucht. Der Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land dauert seit rund 38 Jahren an. Allein im vergangenen Jahr kamen rund 3.500 Menschen ums Leben.

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