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Kolumbiens Armeechef nach Telefonat entlassen

Ein mitgeschnittenes Telefonat hat den Oberbefehlshaber der kolumbianischen Streitkräfte das Amt gekostet. General Leonardo Barrero werde wegen "respektloser" Äußerungen über die Staatsanwaltschaft in den Ruhestand versetzt, erklärte Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos am Dienstag laut einem Bericht der Zeitung "El Tiempo".


Barrero hatte in einem Telefongespräch einen wegen Mordes inhaftierten Oberst aufgefordert, einen Mafia-Clan gegen die Staatsanwälte zu bilden. Das Gespräch war im Rahmen von Korruptionsermittlungen gegen denselben Oberst aufgezeichnet worden. Weitere fünf Generäle wurden wegen des Korruptionsskandals in den Ruhestand versetzt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Oberst Robinson Gonzalez del Rio wegen der Ermordung von zwei Landarbeitern, die von dem Militär fälschlicherweise als im Kampf gefallene Guerilla-Mitglieder identifiziert worden waren.

Zusätzlich steht er im Mittelpunkt von Ermittlungen über Korruption bei Beschaffungsverträgen für Militärausrüstung, die am Wochenende von der Zeitschrift “Semana” öffentlich gemacht wurden. In dem Bericht wurde auch der Inhalt des Telefonats zwischen Barrero und Gonzalez del Rio veröffentlicht.

Barrero war 2011 maßgeblich am Militäreinsatz beteiligt, die zum Tod des FARC-Chefs Guillermo Leon Saenz, alias “Alfonso Cano”, führte. Barrero wurde vom Präsidenten Santos im August 2013 zum Oberbefehlshaber befördert.

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