AA

Kolumbien: Uribe wird Präsident

Der konservative Politiker Alvaro Uribe hat die Präsidentenwahl in Kolumbien im ersten Durchgang gewonnen. Er erreichte die absolute Mehrheit mit über 52 Prozent.

Wie die Wahlkommission am Sonntagabend (Ortszeit) nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen bekannt gab, erreichte Uribe 52,8 Prozent. Sein wichtigster Gegenkandidat, der Liberale Horacio Serpa, erreichte 31,8 Prozent. Uribe (49) folgt Andres Pastrana als kolumbianischer Staatschef.

Nachdem Serpa seine Niederlage eingestanden und Uribe zum Sieger der Wahl erklärt hatte, erklärte der Konservative in seiner Wahlkampfzentrale: „Ich bitte Gott um die Energie, diesem Land gut zu dienen. Die gewalttätigen Gruppen müssen wissen, dass wir Demokraten ihnen Folgendes anbieten: den Aufbau von demokratischer Sicherheit, sodass sie sich das Niederlegen ihrer Waffen überlegen können.“

Auf den Plätzen drei und vier lagen der linksgerichtete Gewerkschaftsführer Luis Eduardo Garzon und die frühere Außenministerin Noemi Sanin.

Zu Uribes Popularität hat sein striktes Law-and-order-Programm beigetragen, das ein hartes Vorgehen gegen die Guerillabewegungen im Land, eine deutliche Erhöhung der Militärausgaben, eine Verschärfung der Antiterrorgesetze und die Einrichtung eines Netzwerks von einer Million ziviler Informanten für die Armee vorsieht. Nach seinen Plänen sollen die Verteidigungsausgaben um etwa ein Drittel auf umgerechnet über 4,3 Milliarden Euro steigen. Die Zahl der Polizisten und Berufssoldaten soll verdoppelt werden, um die 17.000 Mann starke linke FARC-Untergrundtruppe zu bekämpfen. In Kolumbien tobt seit Jahrzehnten ein Bürgerkrieg zwischen Links- und Rechtsextremen, der jährlich rund 3.500 Todesopfer fordert.

Uribe trat als unabhängiger Kandidat zur Wahl an, er steht aber der Wirtschaft und nach Ansicht von Kritikern den rechtsradikalen Todesschwadronen nahe.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Kolumbien: Uribe wird Präsident
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.