AA

Kolumbien nimmt Luftangriffe auf FARC wieder auf

Nach einem blutigen Angriff der kolumbianischen FARC-Rebellen auf die Armee hat Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos angeordnet, die während der Friedensgespräche ausgesetzten Luftangriffe wieder aufzunehmen. Zuvor hatten FARC-Kämpfer bei einem Überfall im Westen des Landes zehn Soldaten getötet. Es war der blutigste Angriff seit Beginn der Friedensverhandlungen vor mehr als zwei Jahren.


Der Kommandant der Dritten Armeedivision, General Mario Augusto Valencia, sagte, die Soldaten seien während einer Patrouille in einen Hinterhalt geraten. Sie seien mit Sprengsätzen, Granaten und Schusswaffen angegriffen worden. Laut dem Gouverneur des Teilstaats Cauca, Temistocles Ortega, wurden bei dem Überfall im Dorf La Esperanza 17 Soldaten verletzt, vier davon schwer. Die Verletzten würden mithilfe des Roten Kreuzes fortgebracht, doch erschwere das schlechte Wetter und die entlegene Lage ihre Bergung.

Die FARC hatte im Dezember einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen, um die Friedensgespräche mit der Regierung zu erleichtern, die seit November 2012 in der kubanischen Hauptstadt Havanna laufen. Santos hatte daraufhin im März seinerseits die Luftangriffe auf die Rebellengruppe für zunächst 30 Tage ausgesetzt. Diese Frist verlängerte er kürzlich um weitere 30 Tage bis Mitte Mai. Allerdings lehnt der Präsident einen beidseitigen Waffenstillstand ab, solange es kein endgültiges Friedensabkommen gibt.

Die Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) kämpfen seit 1964 gegen Großgrundbesitzer und die kolumbianische Regierung. Amtlichen Angaben zufolge wurden in dem längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas etwa 220.000 Menschen getötet. Bei den Verhandlungen in Havanna zur Beendigung des Konflikts wurden bereits mehrere Kapitel erfolgreich abgeschlossen, bei den schwierigsten Fragen gelang bisher aber keine Einigung.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Kolumbien nimmt Luftangriffe auf FARC wieder auf
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen