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Kolumbien: Flugzeugentführung beendet

Ein Schwerbehinderter hat am Montag in Kolumbien zusammen mit seinem Sohn ein Passagierflugzeug entführt und zur Landung in der Hauptstadt Bogotà gezwungen - Geiselnahme nach sechs Stunden unblutig beendet.

Nach sechs Stunden und der Vermittlung eines katholischen Priesters kamen alle 23 Geiseln an Bord der Maschine unversehrt frei; die beiden Luftpiraten stellten sich der Polizei.

Luis Ramórez (42) war den Angaben zufolge 1991 von einem Polizisten angeschossen worden und seither auf einen Rollstuhl angewiesen. Er und sein 23 Jahre alter Sohn wollten nach Angaben der Behörden eine Forderung nach einer Entschädigung durchsetzen.

Sie hatten die zweimotorige Propellermaschine kurz nach dem Start vom Flughafen der Stadt Florencia im Süden des Landes mit der Drohung, Handgranaten zu zünden, in ihre Gewalt gebracht und nach Bogotà dirigiert. Schon bald nach der Landung auf dem Militärflughafen von Bogotà ließen die Entführer alle Frauen und Kinder an Bord frei. Unterdessen verhandelten sie mit dem Priester und einem Staatsanwalt in der Pilotenkabine.

Auslöser der Tat sei offenbar gewesen, dass Ramórez einen Prozess gegen den Staat um die Entschädigung verloren habe. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Einen politischen Hintergrund habe die Tat nicht gehabt.

Die Maschine der Fluggesellschaft Aires sollte von Florencia über Neiva in die Hauptstadt Bogotà fliegen. An Bord befanden sich neben den Entführern zunächst 23 weitere Personen, darunter zwei Abgeordnete.

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