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Kolumbien: 16 Tote bei Guerilla-Offensive

Mindestens 16 Menschen sind in Kolumbien genau eine Woche vor dem Beginn der zweiten Amtszeit von Staatspräsident Alvaro Uribe bei einer Guerilla-Offensive getötet worden.

Ein Zivilist starb am Montag bei der Explosion einer Autobombe in der Hauptstadt Bogota. Rebellen der linksgerichteten „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) hätten außerdem wenig später bei einem Hinterhalt im Urwald mindestens 15 Soldaten ermordet, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden.

Ein Militärsprecher erklärte, die FARC wollten die für kommenden Montag angesetzten Feierlichkeiten zur Vereidigung des konservativen Uribe „sabotieren“. Die Regierung in Bogota setzte unterdessen eine Belohnung von 400.000 US-Dollar (313.308 Euro) für Hinweise aus, die zur Identifizierung und Festnahme der Autobomben-Täter führen. Bei dem Todesopfer handelte es sich um einen Obdachlosen.

Bei der Explosion der Autobombe im Westen der Hauptstadt wurden den amtlichen Angaben zufolge außerdem 22 Menschen – darunter 16 Soldaten – schwer verletzt. Bei diesem Attentat wurden nach Angaben eines Militärangehörigen etwa 20 Kilogramm Sprengstoff verwendet. Die Bombe sei aus der Ferne aktiviert worden, als gerade zwei Militärlastwagen an dem geparkten Sprengstoff-Wagen vorbeifuhren.

Zu dem Guerilla-Hinterhalt im Urwald kam es während einer Patrouille der Soldaten nahe der Gemeinde Tibu im Departement Norte de Santander. Ein Sprecher der regionalen Regierung erklärte, die Zahl der Todesopfer könne noch ansteigen.

Verteidigungsminister Juan Manuel Santos traf unterdessen laut Medien mit Militärchefs zusammen, um neue Sicherheitsstrategien zu erarbeiten. „Wir müssen weiter arbeiten und unseren absoluten Willen bekräftigen, dem Terrorismus ein Ende zu bereiten“, sagte der stellvertretende Staatschef Francisco Santos.

Bei der Amtsübernahme durch Uribe am 7. August 2002 hatten die FARC das Regierungsgebäude „Casa de Narino“ in Bogota mit Mörsern angegriffen. 21 Menschen, in der Mehrzahl Obdachlose, starben damals. Die FARC sind mit rund 17.000 Männern und Frauen unter Waffen die größte Rebellengruppe des südamerikanischen Landes. Sie bekämpfen den Staat seit vier Jahrzehnten.

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