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Koks-Affäre um Fendrich: "Es ist richtig"

Der Austropopper Rainhard Fendrich steht als Konsument im Mittelpunkt einer Kokain-Affäre rund um einen Dealerkreis, der Innenstadtlokale und Prominente mit der Droge beliefert haben soll.

Fendrich soll gestanden haben, selbst jahrelang Kokain genommen zu haben. Die Polizei hat sieben Personen wegen des Verdachts auf Suchtgifthandel angezeigt. Sechs befanden sich in U-Haft, darunter der Wirt eines Restaurants im Regierungsviertel. Fendrich selbst gab sich in einer Stellungnahme zerknirscht.

„Es ist richtig, dass ich seit mehreren Jahren in regelmäßigen Abständen Kokain konsumiert habe und mich mehr und mehr in eine Anhängigkeit begeben habe, ohne es mir einzugestehen… Erst als ich der Polizei gegenüber saß, wurde mir klar, dass ich ohne fremde Hilfe nicht mehr aus diesem Teufelskreis heraus komme“, reagierte er am Mittwochabend in einer Erklärung. Er habe sich nun einer vierwöchigen Entziehungskur auf Mallorca unterzogen.

Die Infoillustrierte „News“ hatte von Einvernahmen des Künstlers berichtet, in denen dieser gestanden haben soll, jahrelang Konsument gewesen sein. Am 4. April 2006 soll es in einem Wiener Hotel zur Übergabe eines Säckchens mit Kokain an Fendrich gekommen sein, berichtete „News“. Das Suchtgift sei in der Folge im Zimmer des Sängers sichergestellt worden. Der Austro-Popper habe sich dem Bericht zufolge geständig gezeigt und Bezugsquellen, Umschlagplätze und weitere Kunden genannt, allerdings auch betont, nie Kokain an andere weitergegeben zu haben.

In weiterer Folge soll der Künstler den Beamten laut „News“ auch mehrere „Umschlagplätze“ genannt haben, darunter ein Restaurant im Wiener Regierungsviertel. Der dortige Lokalbesitzer soll Fendrich zuletzt am 24. März 2006 „ein Briefchen Kokain in die Sakkotasche gesteckt haben“, wie aus dem „News“ vorliegenden Protokoll hervorgeht. Wie die Polizei der APA mitteilte, sitzt der Wirt im Zuge der Affäre in U-Haft.

Des Weiteren soll Fendrich von so genannten „Koks-Sessions“ in der Werkstätte eines Wiener Promi-Schneiders berichtet haben. Bezüglich seiner über die Jahre konsumierten Menge soll er gemeint haben: „Ich denke, dass er (der Dealer; Anm.) sich mit dem Erlös einen Ferrari hätte kaufen können.“

Die Polizei bestätigte auf APA-Anfrage lediglich, dass man einen Dealerring, der Promis und Innenstadtlokale mit Kokain beliefert hat, ausgeforscht habe. Wie Oberst Roland Frühwirth von der Kriminaldirektion 1 zur APA sagte, wurde als mutmaßlicher Hauptverteiler ein Heurigenwirt aus der Donaustadt angezeigt, der die Droge an sechs weitere Personen, darunter zwei Wirte, abgegeben haben soll. Wie hoch die Menge ist, lasse sich noch „nicht seriös abschätzen“, so Frühwirth.

Wer neben Fendrich letztendlich die Drogen konsumiert hat, verrieten weder Polizei noch Staatsanwaltschaft: „Mögliche Abnehmer kommentieren wir nicht“, hieß es von beiden Seiten. Die Festgenommenen gelten nicht gerade als große Fische. Der Fall habe „auf Grund gewisser Namen diese Dimension bekommen“, meinte ein Involvierter.

Ainedter zeigte sich empört darüber, dass die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt ist: „Ich finde es skandalös, dass das in der Zeitung steht. Ich weiß von allen Beteiligten, sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch bei der Polizei, dass zugesagt wurde, dass nichts an die Öffentlichkeit geht. Das kann nur unter Verletzung des Strafrechts geschehen sein.“

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