Kokain, Amphetamine und Co: Halleiner Drogendealer ausgeforscht
Über eineinhalb Jahre bestellte der Halleiner über Internetplattformen in Ungarn, Spanien und den Niederlanden verschiedenste Substanzen und lies sich diese per Post zu sich nach Hause liefern.
Insgesamt soll der 29-Jährige mit mindestens einem Kilogramm verschiedenster Substanzen gehandelt und damit einen Gewinn von rund 18.000 Euro erwirtschaftet haben. Mit diesem Geld finanzierte sich der Halleiner unter anderem eine mehrwöchige Reise nach Thailand oder auch verschiedenste Elektrogeräte.
Substanzen selber abgefüllt
Für seinen Handel bestellte der Mann eigens eine Kapselfüllmaschine und kaufte rund 5.000 leere Kapseln an. Diese füllte der Halleiner zu sogenannten Methylonkapseln ab. Andere Substanzen packte er in Kleinmengen ab und verkaufte sie gewinnbringend nachweislich an zehn Abnehmer im Bundesland Salzburg. Zum „Ausprobieren“ bestellte er zusätzlich noch verschiedenste Abwandlungen von Substanzen für den Eigenbedarf, wie er bei seiner Einvernahme zu Protokoll gab.
Aufgeflogen war der Halleiner, da bei der Überprüfung durch den Zoll in einer Postsendung 250 Gramm psychoaktive Stoffe sichergestellt wurden. Aufgrund dessen führten Suchtgiftermittler aus Hallein, Polizeidiensthundeführer und IT-Ermittler des Landeskriminalamtes am 9. Juli eine Hausdurchsuchung bei dem Mann durch. Dort stellten sie insgesamt 129 verschiedenste Packungen mit Substanzen sicher. Zusätzlich stellten die Beamten Laptops, Handys, Sparbücher und Suchtmittelzubehör sicher.
Wirkung zum Teil unbekannt
Rund ein halbes Kilogramm an verschiedensten Suchtmitteln und psychoaktiven Stoffen wurden durch die Expertin der Kriminaltechnischen Untersuchungsstelle untersucht und bestimmt. Aus den 129 verschiedenen Pulvern wurden 79 Substanzen ausgewertet. Darunter zahlreiche Kleinmengen an XTC, Kokain, MDMA, Amphetamine, Cannabis, 4-MEC, 3-MEC und Abwandlungen. Alle Substanzen sind nach dem Suchtmittelgesetz oder dem Neue psychoaktive Stoffe Gesetz verboten.
Laut der Kriminalpolizeilichen Untersuchungsstelle ist die tatsächliche Wirkungsweise und Dosierung zum Teil unbekannt. In einigen Fällen ist die Wirkung mit den Suchtmitteln Speed, Amphetaminen oder auch Kokain zu vergleichen. Der Mann wird bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt.