Kojo Annan habe mindestens 300.000 Dollar (230.000 Euro) von seinem früheren Arbeitgeber, dem Schweizer Unternehmen Cotecna unterhalten, das ebenfalls in den Skandal verwickelt sei, berichtete die Financial Times am Mittwoch. Damit seien die Zahlungen an den Sohn des UN-Generalsekretärs mehr als doppelt so hoch gewesen wie bisher angenommen. Die Zahlungen seien außerdem so abgewickelt worden, dass weder Herkunft noch Ziel des Geldes erkennbar sein sollten, berichtete die Zeitung.
Cotecna war zwischen 1999 und 2003 von der UNO mit der Überwachung von Lebensmitteleinfuhren in den Irak im Rahmen des Öl-für-Lebensmittel-Programms beauftragt worden. Kojo Annan arbeitete bis 1998 für das Unternehmen, wurde aber nach Angaben der Financial Times noch bis Februar vergangenen Jahres weiterbezahlt. Das Programm mit einem Volumen von insgesamt 64 Milliarden Dollar (49,0 Mrd. Euro) erlaubte es dem Irak unter Saddam Hussein zwischen 1996 und 2003, trotz der UN-Sanktionen eine begrenzte Menge Erdöl auszuführen und im Gegenzug Lebensmittel und Medikamente zu importieren.