Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat sich am Donnerstag selbst ein Bild von der Gastronomie-Öffnung in Vorarlberg gemacht.
Sie traf sich zu einem Arbeitsgespräch mit Landeshauptmann Markus Wallner, auch ein Restaurant-Besuch stand auf dem Programm. "Das Ziel des Besuchs in Vorarlberg ist, dass wir uns vor Ort ansehen, wie die Rahmenbedingungen für die Öffnungsschritte funktionieren"

Im Anschluss an ihren Lokalaugenschein war Köstinger zu Gast im "Vorarlberg LIVE"-Studio und sprach mit VN-Chefredakteur Gerold Riedmann über die Situation in der Gastronomie und Hotellerie, den "Grünen Pass", aber auch über die umstrittenen Kälbertransporte und die Herkunftsbezeichnungen bei Lebensmitteln.
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Situation in Vorarlberg
„Ich glaube ganz Österreich beneidet mich darum, dass ich die Möglichkeit hatte, im Gasthaus zu sein“, so Köstinger über ihren Kurzebesuch im Ländle. Österreich würde "neidvoll" nach Vorarlberg schauen, denn "jeder wünscht sich die Normalität zurück.“
Grüner Pass
Hoffnung für eine Rückkehr der Reisefreiheit in Europa biete der sogenannte "Grüne Pass", der nun einheitlich für ganz Europa erarbeitet werden soll. Zum Einsatz kommen soll das System europaweit an 1. Juni. Getestete, Genesene und Geimpfte dürfen sich dann mehr Freiheiten erhoffen, wie beispielsweise Veranstaltungsbesuche oder Reisen innerhalb Europas.
Bis alle die Möglichkeit haben sich impfen zu lassen, wird es allerdings noch einige Monate dauern, so die Ministerin. Zur Überbrückung dieser Zeit soll es deshalb auch möglich sein, dass ein negativer Coronatest oder eine überstandene Corona-Infektion im "Grünen Pass" vermerkt wird, die den Personen dieselben Rechte einräumt, die Geimpfte dann haben.
Hotellerie und Tourismus
Was die Hotellerie und den Tourismus betrifft, gibt sich Köstinger noch zurückhaltend. Das Öffnen von Hotels und dem Tourismus "bedingt einfach wieder eine größere Mobilität", so die Ministerin. Man sei dbzgl. besorgt, dass Menschen aus Regionen nach Östereich reisen, in denen die Infektionszahlen hoch sind. Dies würde dann wieder das eigene Infektionsgeschehen befeuern.
Zudem müsse man sich angesichts der aktuellen Reiswarnungen darüber im Klaren sein, dass es für die meisten Hotels auch nicht wirtschaftlich sein würde, jetzt schon aufzusperren. Auf die Frage wann der Tourismus wieder Fahrt aufnehmen kann, verweist Köstinger auf die Bemühungen der EU was den "Grünen Pass" betrifft. Sie sei aber zuversichtlich, dass im Sommer wieder Normalität einkehre: "Wir sind jetzt auf den letzten Metern".
Hochwasserschutz "RHESI"
Angesprochen auf das Hochwasserschutz-Projekt RHESI erklärt Köstinger, dass sie hinter dem Projekt stehe. Mit der Schweiz müsse hier noch ein Staatsvertrag geschlossen werden. Dies soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden.
Kälbertransporte und Herkunftsbezeichnungen
In Sachen Kälbertransporte fordert Köstinger ein EU-weites Verbot von Schlachttiertransporten.
Kürzlich forderte der Vorarlberger Landtagsabgeordnete Daniel Zadra (Grüne), dass das Landwirtschaftsministerium der Verordnung zur Herkunftsbezeichnung für unverpacktes Fleisch, Eier und Milch zuzustimmen soll. Für Köstinger geht der Vorstoß allerdings nicht weit genug. Es brauche eine Herkunftsbezeichnung für verarbeitete Produkte. Hier will Köstinger die Industrie und die Handelsketten in die Pflicht nehmen. "Wir müssen erst bei den Großen beginnen, bis wir uns zu den Kleinsten vorarbeiten."
VORARLBERG LIVE am Donnerstag, 18. März 2021
Gäste: Wirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Fridolin Plaickner (Bürgermeister Bürserberg), Sandra Tasek und Martin Veith von Antenne Vorarlberg
Moderation: Gerold Riedmann (Chefredakteur Vorarlberger Nachrichten)
Die Sendung "Vorarlberg Live" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT