Koblach überarbeitet Projekt „Haus Koblach“

Koblach. (HBR) Seit rund zehn Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Koblach mit der örtliche Sozialplanung. Am 31.Jänner 2011 fällte die Gemeindevertretung den Grundsatzbeschluss für den Bau des Sozialzentrums „Haus Koblach“ und im Juni 2012 wurde ein Funktions- und Raumkonzept festgelegt und beschlossen. Die darauf folgende erste Kostenschätzung brachte allerdings Ernüchterung. „Geschätzte Kosten in der Höhe von 16,6 Millionen Euro veranlassten uns, das Raumprogramm zu hinterfragen“, informiert Bürgermeister Fritz Maierhofer. Die Folge ist nun eine Reduktion der Nutzflächen. War bislang geplant, das bestehenden Versorgungsheim für Sozialwohnungen zu nutzen, so fließt der Altbestand nun funktional und baulich in die Gesamtkonzeption ein. Im Altbau sollen die Verwaltung und die Personalräume der Koblacher Sozialvereine und Dienstleister, wie Krankenpflegeverein oder MoHi, und die Verwaltungs- und Personalräume des Pflegeheimes „Haus Koblach“ untergebracht werden. Mit dieser Maßnahme können rund 420 m² Nutzfläche aus dem Neubau in das Versorgungsheim der Gemeinde verlagert werden.
Weitere Sparmaßnahmen
Dem aber an Sparmaßnahmen nicht genug. Im Pflegeheim werden zudem die Hausküche, die Waschküche sowie die Räumlichkeiten für einen praktischen Arzt und die geplante Physiotherapie nicht realisiert werden. Gewaschen und gekocht wird von zentraler Stelle in Götzis. Mit diesen Reduktionen können nun die Kosten auf 12,5 Millionen Euro gesenkt werden. Realisiert wird das „Haus Koblach“ in Form von drei Baukörpern: Der Neubau mit 7,3 Millionen Euro Baukosten, der Altbau mit 846.000 Euro und das Betreute Wohnen mit 4,1 Millionen Euro. Die Kosten für die geplante Sammelgarage werden mit 181.000 Euro ausgewiesen. Bei der Gemeindevertretungssitzung am Montagabend wurde nun das neue Raumprogramm beschlossen, die neu deklarierten Kosten fanden gegen zwei Stimmen der FPÖ ihre Zustimmung. Unangetastet bei der Überarbeitung blieb die Zahl der Pflegebetten. Es werden 36 Betten samt aller Nebenräume für die Pflege realisiert. Beim Betreuten Wohnen werden mit 29 Wohnungen nun vier Wohnungen mehr errichtet.
Kostenaufteilung
Als Bauträger fungiert beim Haus Koblach die gemeinnützige Wohnbauvereinigung VOGEWOSI, die die Räumlichkeiten an die Gemeinde Koblach sowie an die Sozialdienste Götzis GmbH, mit der eine Kooperation für die Betriebsführung geschlossen wurde, rückvermietet. Die vorläufige Grobkostenschätzung des Gesamtentgeltes der Miete beläuft sich auf 470.785 Euro. Die Aufteilung erfolgt nach dem Schlüssel 75 Prozent Pflegeheim (Sozialdienste Götzis) mit geschätzten 353.089 Euro und 25 Prozent Sozialzentrum (Gemeinde Koblach und ambulante Dienste) mit 117.696 Euro. Die Kosten für den Bau des Betreuten Wohnens werden auf die Mieter umgewälzt.
Grundtausch
Zwischen Versorgungsheim und Feuerwehrhaus ist die Gemeinde Koblach im Besitz eines 14.000 m² großen Grundstückes. Daran angrenzend, im Wegeler an der L55, gehört der Pfarre St. Kilian eine Fläche von 2.342 m². Nun wird ein Grundtausch vorgenommen, die Pfarre erhält südlich des Feuerwehrhauses ein flächengleiches Grundstück. Somit stehen für die Realisierung des „Haus Koblach“ geeignete Flächen von zusammen rund 8.700 m² mit Erweiterungsmöglichkeiten samt Grünzone für Außenanlagen zur Verfügung. In weiterer Folge wird nun ein Planungswettbewerb ausgeschrieben, das Siegerprojekt soll im Sommer feststehen. „Nach Überarbeitung der Einreichplanung und Abschluss des Behördenverfahrens kann im Frühjahr 2014 mit dem Baustart gerechnet werden“, so Maierhofer. Die Fertigstellung des Sozialzentrums und Pflegeheims „Haus Koblach“ ist für Ende 2015 bzw. Frühjahr 2016 geplant.