Zu seinem runden Jubiläum erfreut sich der seit 32 Jahren auf dem spanischen Thron sitzende Monarch bei seinen Untertanen ungebrochener Beliebtheit. Zum “Größten Spanier aller Zeiten” wurde er noch im Mai bei einer Fernsehumfrage gekürt und schlug damit prominente Konkurrenten wie Christoph Columbus, Pablo Picasso und Miguel de Cervantes aus dem Rennen.
Die Spanier rechnen ihrem König vor allem politische Verdienste hoch an: Ohne ihn, glauben immerhin 80 Prozent, wäre der Übergang des Landes zur Demokratie nicht möglich gewesen. Zwei Drittel halten die parlamentarische Monarchie für die beste Staatsform überhaupt.
2007 war kein einfaches Jahr für Juan Carlos: Die Scheidung seiner ältesten Tochter Elena von ihrem Ehemann Jaime und ein peinlicher Streit über Karikaturen des Kronprinzen Felipe und seiner Ehefrau Letizia belasteten das Königshaus. Manche Medien sprachen bereits von einem annus horribilis für den König – so hatte die britische Königin Elizabeth II. das Jahr 1992 genannt, in dem sich gleich drei ihrer Kinder scheiden ließen.
Trotz der privaten Querelen ist der spanische Monarch bei den Bürgern immer noch beliebter als jede andere Figur des öffentlichen Lebens. Sympathiepunkte erntete er auch mit seinen barschen Worten gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez auf dem Iberoamerika-Gipfel. Sein Warum hältst Du nicht einfach den Mund? brachte es sogar im Time-Magazine auf die Liste der zehn besten Zitate des Jahres 2007.
Der im Exil in Rom geborene Juan Carlos wurde nach dem Tod des Diktators Franco 1975 spanischer König. In seiner Thronrede erklärte er die Wiederherstellung der Demokratie zu seinem Ziel. 1981 stellte er sich nach einem missglückten Militärputsch auf die Seite der demokratisch gewählten Regierung.
Dass Juan Carlos bald zugunsten seines fast 40-jährigen Sohnes Felipe abdanken könnte, ist derzeit nicht absehbar. Zu Silvester besuchte der agile Monarch medienwirksam die spanischen Truppen in Afghanistan. “Abdanken gehört nicht zu seinen Plänen”, sagt Monarchie-Experte Fermin Bouza von der Universität Complutense in Madrid.
Juan Carlos weist Hugo Chávez in die Schranken:
