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Künftiger US-Präsident Obama trifft Wirtschaftsberater

Am dritten Tag nach seinem Wahlsieg hat sich der designierte US-Präsident Barack Obama den drängenden Wirtschaftsproblemen des Landes zugewandt. Er und sein Vize Joe Biden wollten am Freitag mit 17 Mitgliedern seines Übergangsteams für Wirtschaftsfragen zusammentreffen

Darunter befinden sich frühere Kabinettsmitglieder und Spitzenmanager der Konzerne Xerox, Time Warner, Google und Hyatt. Finanzinvestor Warren Buffett sollte telefonisch zugeschaltet werden.

Anschließend war eine Pressekonferenz geplant. Die Wirtschaft war laut Umfrage für die Mehrheit der Wähler das wichtigste Thema im abgelaufenen Wahlkampf. Obama habe bereits angekündigt, was nötig sei: die Mittelschicht stärker zu berücksichtigen, sagte Lawrence Summers, Finanzminister unter Ex-Präsident Bill Clinton und Mitglied von Obamas Beraterteam.

Zur Vorbereitung des Regierungswechsels in Washington nahm Obama am Donnerstag seinen ersten Tagesbericht der Geheimdienste entgegen. Dieser vor allem von der CIA zusammengestellte Informationsdienst ist sonst allein dem amtierenden Präsidenten vorbehalten.

Es wird vermutet, dass Obama nach der Berufung von Rahm Emanuel für das Amt des Stabschefs im Weißen Haus in dieser Woche noch keine Kabinettsmitglieder ernennen wird. Eine sorgfältige Auswahl habe für den gewählten Präsidenten Vorrang vor Geschwindigkeit, erklärten seine Berater. Das Wochenende will Obama zurückgezogen zu Hause in Chicago verbringen, um nach dem anstrengenden Wahlkampf eine Verschnaufpause zu machen.
Der Einladung des scheidenden Präsidenten George W. Bush zu einem Besuch im Weißen Haus wollen Obama und seine Frau Michelle am Montag folgen.

Gleichzeitig drehte sich das Karussell der Personalspekulationen weiter. Für das Amt des Außenministers ist jetzt der ehemalige General James Jones im Gespräch. Der ehemalige Außenminister Colin Powell von der Republikanischen Partei wird mit dem Amt des Bildungsministeriums in Verbindung gebracht.
Obama hat signalisiert, dass er auch Republikaner in die Regierung holen will. Potenzielle Kandidaten sind hier auch die Senatoren Chuck Hagel und Richard Lugar.

Obama nahm am Donnerstag telefonische Glückwünsche von zahlreichen Staats- und Regierungschefs entgegen hatte erste Kontakte nach seinem Wahlsieg zu künftigen Kollegen, darunter, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der britischen Premierminister Gordon Brown, der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper, Israels amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert, Japans Regierungschef Taro Aso und der mexikanische Präsident Felipe Calderon. Im Mittelpunkt der meisten Gespräche stand die Finanzkrise. Ebenso wie Merkel will auch der amtierende EU-Ratspräsident Sarkozy schon bald mit Obama zusammentreffen, wie vereinbart wurde.

Frankreich will auf dem Weltfinanzgipfel am 15. November in Washington ein 100-Tage-Programm für eine internationale Finanzreform vorschlagen. Dies geht aus einem Papier hervor, das Frankreich in seiner Funktion der EU-Ratspräsidentschaft den übrigen Mitgliedstaaten als Diskussionsgrundlage für ein Vorbereitungstreffen der EU am heutigen Freitag übermittelt hat. Der G-20-Gipfel von Industrie- und Schwellenländern in Washington wird noch von dem scheidenden Präsidenten George W. Bush geleitet. Obama plant nach Informationen aus Chicago bisher nicht, an der Konferenz teilzunehmen.

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