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Knapp 4.000 Blitze erleuchteten Wien im Sommer 2019

Im Jahr 2019 gab es weniger Blitze als üblich.
Im Jahr 2019 gab es weniger Blitze als üblich. ©pixabay.com (Sujet)
Im Österreich-Vergleich wurden in Wien im Sommer 2019 insgesamt 3.901 Blitzentladungen verzeichnet. Die Bundeshauptstadt bildet bei der heurigen Blitz-Bilanz somit das Schlusslicht.

Im zurückliegenden Sommer registrierte das Blitzmessnetz von Ubimet österreichweit exakt 1.010.195 Blitzentladungen. Das sind etwas mehr Blitze als im Sommer 2018, allerdings deutlich weniger als im sehr gewitterreichen Jahr 2017.

"Aufgrund der langen Hitzewelle und der trockenen Witterung entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

Spitzenreiter Steiermark, Wien bei Blitzen Schlusslicht

Mit exakt 285.460 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 180.410 und Oberösterreich mit 165.462 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 3.901 Blitze.

Auch im Bezug auf die Blitzdichte hat die Steiermark deutlich die Nase vorne. Mit rund 17Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark vor Oberösterreich mit rund 14 Blitzen pro Quadratkilometer.

Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: „In St.Andrä-Höch im Bezirk Leibnitz wurden 66 Blitze pro Quadratkilometer registriert“, sagt Spatzierer.

Liezen ist blitzreichster Bezirk des Landes

Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in der Steiermark und in Oberösterreich, angeführt vom Bezirk Liezen mit 36.246 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag mit 34.022 Blitzen, Südoststeiermark mit 31.744 und Gmunden mit 27.633 Entladungen.

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich gemessen.

"Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau im Bezirk Gmunden", so Spatzierer. "In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist."

Blitzbilanz offenbart Unterdurchschnittlichen Sommer

Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 353.161 Blitze gemessen. Das ergibt den drittletzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: "Nur im Sommer 2015 und 2018 wurden knapp weniger Blitze detektiert", analysiert der Experte.

Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 650.000 Blitzen. Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 79 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladung registriert. Allein im Bezirk Murtal gab es an 49 Tagen Gewitter.

Heftige Gewitter mit orkanartigen Böen, Hagel und sogar Tornado

Die Sommergewitter waren heuer durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen.

In Mieming im Bezirk Imst sorgte in der Nacht auf den 12. August ein Tornado für Schäden. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es zudem mehrfach zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa acht Zentimetern beobachtet wurde.

Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24. August in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.

(Red)

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