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Knapp 14.000 Unterschriften: Petition für Lkw-Abbiegeassistenten

Die Petition fordert einen Lkw-Abbiegeassistenten.
Die Petition fordert einen Lkw-Abbiegeassistenten. ©pixabay.com (Sujet)
Nachdem ein 9-Jähriger vergangenen Donnerstag von einem Lkw getötet wurde, wurde von Eltern eine Petition für Lkw-Abbiegeassistenten gestartet.
Bub auf Schulweg von Lkw getötet

Eine von Eltern gestartete Petition für verpflichtende Lkw-Abbiegeassistenten haben bis Mittwochmittag bereits knapp 14.000 Personen unterzeichnet. Auch Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), an den die Petition gerichtet ist, hat seine Unterstützung via Twitter kundgetan. Das Ministerium “prüft die technische und legistische Umsetzung mit Hochdruck”, schrieb Hofer.

Unterstützung für Petition für Lkw-Abbiegeassistenten

Er kündigte auch an, mit der Interessensvertretung der Frächter Kontakt aufzunehmen. “Derzeit laufen Prüfungen, was überhaupt gemacht werden kann, was würde es kosten und wie viele Lkw betrifft es”, sagte Pressesprecherin Elisabeth Hechenleitner zur APA.

Nachdem vergangenen Donnerstag ein neunjähriger Bub in Wien am Schulweg von einem abbiegenden Lastwagen getötet worden war, hatten Privatpersonen am Montag die Online-Petition für verpflichtende Lkw-Abbiegeassistenten gestartet. Damit soll die Gefahr des toten Winkels entschärft werden. Unterstützt wird das Anliegen auch von Organisationen wie dem Verkehrsclub (VCÖ) oder der Radlobby sowie dem Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität (TU) Wien. Auch der Vater des getöteten Buben hatte sich am Dienstag via Twitter mit bewegenden Worten an die Öffentlichkeit gewandt.

Auch WKÖ für Nachrüstung

Die Wirtschaftskammer Österreicher (WKÖ) hat sich am Donnerstag für die Nachrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten ausgesprochen. Dafür notwendig sei aber auf jeden Fall “eine finanzielle Unterstützung des Bundes”, sagte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, der APA.Neu zugelassene Lkw und Busse sollen “so rasch wie möglich mit den neuesten Sicherheitsstandards zur Gefahrenvermeidung ausgerüstet werden”, hieß es in einer Aussendung. Bereits am Montag hatte sich die Wirtschaftskammer Wien für die obligatorische Nachrüstung der Lkw ausgesprochen. Rund 80.000 Lkw über 3,5 Tonnen sind in Österreich zugelassen.

Für verpflichtende Abbiegeassistenten müsse zunächst auch geklärt werden, was genau diese können müssen, also einheitliche Standards festgelegt werden, sagte Klacska. Er forderte ein Maßnahmenbündel inklusive infrastruktureller Maßnahmen. So sollen Schutzwege weiter weg von Kreuzungen gelegt werden, sagte der Spartenobmann. Auf gefährlichen Kreuzungen sollten die Ampeln so gesteuert werden, dass Abbieger und Fußgänger nicht gleichzeitig auf der Kreuzung sind, so die Forderung der WKÖ.

Kosten: 65 bis 120 Millionen Euro für Umrüstung

Die Wirtschaftskammer Wien (WK Wien) rechnet mit Kosten von 65 bis 120 Millionen Euro für die Umrüstung der Lkw in Österreich. Auch sie forderte ein Fördermodell der Politik, “Die Branche kann die Kosten nicht allein stemmen”, meinte Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WK Wien, in einer Aussendung. Er verwies auf ein vergleichbares Modell in Deutschland. Dort werden bis zu 80 Prozent der Umbaukosten übernommen, gedeckelt bei 1.500 Euro.

Die tatsächlichen Umbaukosten sind je nach Lkw unterschiedlich und belaufen sich auf 1.500 bis 3.000 Euro je Fahrzeug. Bei den Abbiegeassistenzsystemen werden im wesentlich drei Typen unterschieden: Kamerasysteme, Kamerasysteme mit akustischem und/oder optischem Signal sowie Kamerasysteme mit Signalen und automatischer Bremsung. Nicht jedes System kann in jeden Lkw eingebaut werden. Bei einer raschen Einigung mit der Politik “könnte das Förderprogramm noch in diesem Jahr starten und wir alle Lkw bis Ende 2020 umgerüstet haben”, sagte Sertic.

Petition von Eltern gestartet

Eine am Montag von Eltern gestartete Petition für verpflichtende Lkw-Abbiegeassistenten haben bis Donnerstagnachmittag knapp 27.000 Personen unterzeichnet. Das Verkehrsministerium sei bereits dabei, die technische und legistische Umsetzung zu prüfen, informierte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Mittwoch.

(APA/Red)

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