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Klopp sieht sich für Dortmund-Krise verantwortlich

Klopp trägt sich nicht mit Rücktrittsgedanken
Klopp trägt sich nicht mit Rücktrittsgedanken
Borussia Dortmund befindet sich in der deutschen Fußball-Bundesliga am Tiefpunkt. Nach einem 0:2 bei Eintracht Frankfurt am Sonntag ziert der Vizemeister das Tabellenende. Die mitgereisten BVB-Fans reagierten erstmals verärgert. Angesichts der Serie von Tiefschlägen musste sich Trainer Jürgen Klopp sogar nach Rücktrittsabsichten fragen lassen. Der 47-Jährige schloss einen ebensolchen aus.

“Ich sehe mich hier in der Verantwortung. Solange keiner kommt, der sagt, wir haben einen, der es besser macht, kann ich ja gar nicht gehen”, sagte der sichtlich frustrierte Klopp. Sportdirektor Michael Zorc wollte von einem Abschied des Coaches ebenfalls nichts wissen. “Wir sind überzeugt, dass wir mit ihm aus dieser Situation herauskommen”, betonte der ehemalige Dortmund-Profi.

Achte Niederlange für Dortmund

In Frankfurt setzte es für den Champions-League-Finalisten von 2013 in der 13. Runde die bereits achte Niederlage. Mit elf Punkten liegt Dortmund zwar nur fünf Zähler hinter Rang zehn, die Ansprüche der Westfalen sind jedoch weit höhere. Während international mit dem vorzeitig fixierten Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse alles nach Plan läuft, herrscht national Tristesse. Erstmals seit über sieben Jahren (August 2007) ist der achtfache Meister Schlusslicht der Liga.

Dortmund spielte in Frankfurt zwar nicht im Stil eines Absteigers, konnte aber nur phasenweise jene Qualitäten abrufen, die die Mannschaft in der Vergangenheit stark machten. Vor allem die Chancenverwertung bleibt ein großes Problem. Während die Eintracht durch Alexander Meier (5.) die erste sich bietende Chance nutzte, scheiterten die Gäste mehrmals am gegnerischen Torhüter Felix Wiedwald. “Wir machen viel für nichts, das ist die Situation”, klagte Klopp.

Für die vorne ineffektiven und in der Abwehr fehleranfälligen Dortmunder kam es noch schlimmer. Nach einem Missverständnis der Weltmeister Matthias Ginter und Roman Weidenfeller brauchte Haris Seferovic den Ball zum 2:0 (78.) nur noch ins leere Tor zu bugsieren.

Verletzungsmisere

Zu allem Überdruss verlor Dortmund mit Außenverteidiger Lukasz Piszcek die nächste Stammkraft mit einer Oberschenkelverletzung. Die Verletzungsmisere ist ein weiterer Negativpunkt beim BVB. Jakub Blaszczykowski und Nuri Sahin konnten in dieser Saison noch kein Spiel absolvieren. Der in den vergangenen Monaten kaum eingesetzte Marco Reus humpelte in der Vorwoche vom Feld. In Frankfurt fehlten auch Mats Hummels und Sokratis.

“Die Stimmung ist am Tiefpunkt”

Zorc wollte die Lage nicht mehr schönreden. Der Sportchef fordert ein Umdenken bei allen Beteiligten: “Wir sind mitten im Abstiegskampf angekommen, das muss jedem klar sein. In den letzten Wochen hat man immer noch geschaut, wie sind die Abstände nach oben. Damit ist seit dem heutigen Spiel endgültig Schluss.” Immerhin scheinen die Profis den Ernst der Lage erkannt zu haben. “Die Stimmung ist am Tiefpunkt”, sagte Mittelfeldspieler Sven Bender.

Pfiffe und Buhrufe

Am Freitag wartet das Heimspiel gegen den Siebenten Hoffenheim. Der unbedingten Unterstützung ihrer Fans kann sich die Borussia dabei nicht mehr sicher sein. Pfiffe und Buhrufe in Frankfurt waren ein Indiz, dass die Stimmung kippt. Beirren lassen will sich Klopp davon jedoch nicht. “Wir müssen daran arbeiten, dass die Mannschaft weiter an sich glaubt. Wenn es keiner im Umfeld mehr tut, müssen wir das ganz alleine für uns machen.” Zumindest Frankfurts Torschütze Meier sprach den frustrierten Dortmundern Mut zu: “Dortmund kann gar nicht absteigen. Die sind zu gut.” (APA)

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