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Luftangriffe im Norden Syriens: zwei Krankenhäuser zerbombt

Die nach einem Raketeneinschlag zerstörte Klinik in Azaz.
Die nach einem Raketeneinschlag zerstörte Klinik in Azaz. ©APA/AFP
Luftangriffe auf zwei Krankenhäuser im Norden Syriens haben am Montag mehrere Menschen das Leben gekostet. Während eine Klinik von Ärzte ohne Grenzen im Norden Syriens bei dem Angriff zerstört wurde, traf eine weitere Rakete ein Kinderkrankenhaus an der Grenze zur Türkei. Unter den Toten seien Kinder und eine Schwangere.

Im Norden Syriens haben am Montag vier Raketen eine von der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstützte provisorische Klinik getroffen und zerstört. Die Hilfsorganisation spricht von einem gezielten Angriff. Mindestens acht Menschen werden vermisst.

Das von Ärzte ohne Grenzen unterstützte Krankenhaus in der Stadt Maaret al-Numan in der Provinz Idlib sei Montagfrüh bei Bombardements von vier Raketen getroffen worden. Das Krankenhaus sei zweimal im Abstand von wenigen Minuten beschossen worden. Mindestens acht Mitarbeiter würden vermisst.

SOHR: Russische Kampfjets bombardierten MSF-Klinik

Dagegen teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit, mindestens neun Menschen seien getötet worden. Russische Flugzeuge hätten das Krankenhaus ins Visier genommen und zerstört. Die Zahl der Toten könne steigen, da noch Opfer unter den Trümmern vermutet würden. Von russischer Seite gab es zu dem Vorfall zunächst keine Angaben.

Ein Helfer sagte, mindestens ein Patient sei ums Leben gekommen.

MSF: Gezielter Angriff

MSF-Syrien-Chef Massimiliano Rebaudengo verurteilte die Attacke als “gezielten Angriff” auf eine medizinische Einrichtung. Durch die Zerstörung des Krankenhauses seien etwa 40.000 Bewohner der Region von medizinischer Versorgung abgeschnitten, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Insgesamt unterstützt MSF in Syrien mehr als 150 Krankenhäuser. Seit Jahresbeginn wurden fünf davon bei Angriffen beschädigt.

Bomben auf syrisches Kinderkrankenhaus

Die Beobachtungsstelle teilte weiters mit, auch in der Stadt Asas an der Grenze zur Türkei sei ein Kinderkrankenhaus von einer Rakete getroffen worden.

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azaz1 ©Ein Kind wird aus dem zerstörten Krankenhaus in Azaz getragen. Mindestens zehn Menschen soll der Luftangriff das Leben gekostet haben. Foto: APA/AFP

Dabei seien zehn Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden. Unter den Toten seien drei Kinder und eine Schwangere.

Angestrebte Feuerpause in Syrien gefährdet

Die Syrien-Kontaktgruppe hatte sich in der Nacht zum Freitag in München auf eine Feuerpause in dem Bürgerkriegsland verständigt, die binnen einer Woche in Kraft treten soll. Der Kampf gegen die IS-Miliz und andere radikale Gruppen soll aber fortgesetzt werden. (red/APA/dpa)

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