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Klimawandel spürbar

Sonnenschein &copy Bilderbox
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Laut der Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA) ist der Klimawandel in Österreich bereits spürbar. In Ostösterreich gibt es beispielsweise deutlich längere und häufigere Hitzeperioden.

Der Klimawandel ist in Österreich teilweise bereits deutlich spürbar. Wie die „StartClim 2004“-Untersuchung des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt, gibt es beispielsweise im Osten deutlich längere und häufigere Hitzeperioden. Negative Auswirkungen sind unter anderem der Verlust des Altweibersommers und Ernteeinbußen.

Doppelt so viele Hitzetage

Die Anzahl der Hitzetage, also jenen mit Maximaltemperaturen über 30 Grad, hat sich in Österreich in den vergangenen 50 Jahren flächendeckend verdoppelt. Die Zukunftsszenarien der Universität für Bodenkultur, die an der Studie maßgeblich mitgearbeitet hat, prognostizieren einen Anstieg der Hitzetage im Nordosten Österreichs von derzeit unter zehn Tagen pro Jahr auf das Dreifache in der Periode 2030 bis 2050. Ab 2070 soll es sogar vier Mal so viele Tage mit mehr als 30 Grad geben, was jedem dritten Sommertag entspricht. Betroffen seien allerdings nur Gebiete unter 800 Metern Seehöhe, darüber kämen so hohe Temperaturen de facto nicht vor, so das Umweltbundesamt.

Ende des Altweibersommers?

Laut „StartClim“ ändern sich auch die Niederschlagsverhältnisse. Die deutlichsten Veränderungen gibt sich im Herbst: Der Altweibersommer, die trockene und eher warme Witterungsperiode im Herbst, trete immer seltener auf.

Den Nachteil hat vor allem die Tourismuswirtschaft im Gebirge: Die Berge verstecken sich öfter hinter Wolken und Niederschlag, wodurch die Herbstwanderungen beeinträchtigt werden.

Negativ sind die Folgen auch für die Landwirtschaft: Die in der Schönwetterphase guten Bedingungen für die Feldarbeit seien immer seltener, zeigte die Studie. Untersuchungen der Ertragseinbußen in der Landwirtschaft für die Periode 1997 bis 2003 hätten außerdem gezeigt, dass hohe Maximaltemperaturen die landwirtschaftlichen Erträgen wesentlich mindern, so das Umweltbundesamt.

Die Erhöhung der mittleren maximalen Tagestemperatur während der Kornfüllungsphase um ein Grad Celsius könne beispielsweise bei der Gerste zu Ertragseinbußen von fünf Prozent führen. Die im Jahr 2003 zusätzlich zu den hohen Temperaturen aufgetretene Trockenheit habe in den Trockengebieten Ostösterreichs bei Mais einer Verringerung der Ernte von rund einem Viertel geführt.

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