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Klimawandel im Garten: Kein Problem mit Wassermangel

Ganz gleich, ob die Diskussion um den Klimawandel Panikmache ist oder nicht – Trinkwasser ist zu schade für den Garten. Die Überlebenskünstler unter den Gartenpflanzen kommen auch mit wenig kostbarem Nass aus.

Für all jene, die Geld für Bewässerung sparen und zugleich etwas für die Umwelt tun wollen, gibt es einen alten Gärtnertrick: nutzen Sie die Anpassungsfähigkeit attraktiver Hungerkünstler aus dem Pflanzenreich.

Sparen kann auch schön sein: silberhaarige Blätter, die in der Sonne glänzen, feinnadelige Halbsträucher und duftende Würzkräuter – alle diese Pflanzen helfen, im Garten Wasser zu sparen , denn sie sind dort zuhause, wo die Sonne wochenlang auf den Boden brennt, Regen nur selten vom Himmel fällt oder die Erde die Niederschläge nicht festhalten kann. Überall dort, wo die Natur den Pflanzen viel Zähigkeit abverlangt, haben diese sich im Laufe der Evolution auf das Unbill des Standorts eingestellt; etwa durch behaarte Blätter oder dicke Wachsschichten, welche die Blattoberseite vor den austrocknenden Sonnenstrahlen schützen, oder durch Wasser speicherndes Gewebe und tief in den Untergrund reichendes Wurzelwerk. Die Pflanzenwelt kennt viele Strategien, an trockenen Standorten zu überleben.
Reiche Auswahl an Pflanzen
Diese Vielfalt bietet auch für die Gartengestaltung reiche Auswahl. Schwertlilien mit graugrünen Blättern sind in Trockenrasen zuhause und begeistern im Garten mit blauen, gelben, weißen oder vielfarbigen Blüten. Tulpen, Laucharten und andere Kleinblumenzwiebeln überdauern in den Steppengebieten Zentralasiens die heißen Sommer als Zwiebel im Boden: bei uns sind sie zu unverzichtbaren Frühlingsblumen geworden. Goldmohn überzieht die trockenen Hügel des kalifornischen Berglandes, und die schrill-gelben oder orangen Blüten öffnen sich auch im Garten zuverlässig – wenn der Boden guten Wasserabzug bietet. Mediterrane Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian und Ysop sind auch in ihrer Heimat Trockenheit gewohnt. Selbst heimische und eingebürgerte Gehölze wie Rosen, Felsenbirnen, Flieder oder Wacholder brauchen kein Wasser aus dem Schlauch, denn sie versorgen sich durch tiefreichende Wurzeln ganz von alleine.

Wassersparen ist angesagt
Viele dieser Pflanzen ermuntern nicht nur zum Wasser sparen, sie fordern regelrecht die Vernachlässigung und zeigen ihre volle Schönheit nur dann, wenn man sie nicht durch zuviel Wasser, Dünger und fetten Boden krank macht. Das, was für die einen schlechter Boden ist, ist für die andere möglicherweise das beste Pflanzbett. Sand und Kies, Splitt und Schotter leiten Niederschläge nicht nur schnell in Richtung Grundwasser, sie bewahren die Feuchtigkeitsflüchter vor faulenden Wurzeln.

Sonnenanbeter
Aber natürlich ist die wassersparende Bepflanzung nicht nur etwas für Kostenbewusste, sondern genauso etwas für Sonnenanbeter. Viele der graulaubigen Pflanzen mit ihren intensiv gefärbten Blüten verströmen die Stimmung der sonnenverwöhnten Landstriche, aus denen sie stammen. Es fühlt sich gewaltig nach Urlaub an, wenn an heißen Sommertagen Samenkapseln der Kreuz-Wolfsmilch mit lautem Klacken aufspringen oder die ätherischen Öle über den Blättern von Thymian und Lavendel aufsteigen; wenn alles nach Buchsbaum riecht, wenn Bienen und Hummeln zwischen den Blüten umherfliegen.
Das lässt sich auch noch durch die Gestaltung unterstreichen. Mauern aus trocken aufgeschichteten Natursteinen sowie Kiesflächen bieten nicht nur tolle Pflanzplätze für Arten, die gerne trocken stehen, sondern strahlen zugleich eine herrlich warme Atmosphäre aus.

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