Klimaticket, Pass, Förderung: Was jetzt teurer wird

Was wird teurer, was wird gestrichen, was steht im Sparpaket?
Mit dem Doppelbudget für 2025 und 2026 setzt die Bundesregierung ein umfassendes Sparpaket um. Insgesamt sollen bis Ende 2026 rund 15 Milliarden Euro eingespart oder zusätzlich eingenommen werden. Der Großteil betrifft Kürzungen – besonders bei Förderungen und sozialen Leistungen. Auch Gebühren und Steuern steigen. Ein Überblick:
Preise steigen: Klimaticket, Reisepass, E-Card
Mehrere staatliche Leistungen werden künftig teurer:
- Klimaticket: Der Preis für das österreichweite Klimaticket steigt in zwei Schritten um rund 200 Euro. Das Gratisticket für 18-Jährige wird gestrichen.
- Reisepass: Die Bundesgebühren werden valorisiert. Der Preis für einen Pass steigt ab 1. Juli 2025 voraussichtlich von 75,90 auf rund 109 Euro.
- E-Card: Die Servicegebühr steigt von derzeit 13,80 auf 25 Euro pro Jahr.
- Tabak- und Glücksspielsteuern: Höhere Abgaben verteuern Produkte in diesen Bereichen.
- Bundesgebühren allgemein: Auch andere Verwaltungsleistungen (z. B. Grundbuch) werden teurer.
- Reisepass: von 75,90 € auf 112 € (+48 %)
- Personalausweis: von 61,50 € auf 91 €
- Führerschein: von 60,50 € auf 90 €
- Zulassungsschein: von 119,80 € auf 178 €
- Namensänderung: von 382 € auf 567 €
- Klimaticket Österreich: von 1.179 € auf rund 1.379 € in zwei Etappen
- E-Card-Servicegebühr: von 13,80 € auf 25 € jährlich
- Tabaksteuer: wird auf alternative Nikotinprodukte ausgeweitet
- Gerichtsgebühren: von 0 % auf +23 % seit April 2025
Förderungen werden massiv reduziert
Staatliche Förderungen werden deutlich zurückgefahren:
- Umweltförderungen: Heuer fallen über 550 Millionen Euro weg, 2026 fast 820 Millionen Euro.
- Klima- und Energiefonds: Die Mittel werden halbiert, besonders betroffen sind E-Mobilität, Heizungstausch und thermische Sanierung.
- Investitionsprämie & Breitbandförderung: 2026 fällt die Prämie komplett weg, 150 Mio. Euro weniger Förderung beim Breitbandausbau.
- Kultur, Sport, Entwicklungshilfe: Kürzungen betreffen auch kleinere Bereiche – etwa 15 Mio. Euro beim Sport, jährlich 5 Mio. Euro bei Kultur.
- Subventionen für E-Autos: Neue Käufe werden ab sofort nicht mehr gefördert, nur Ladeinfrastruktur bleibt unterstützt.
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Einsparungen in Verwaltung und Sozialbereich
- Familienleistungen: Für 2025 und 2026 werden keine Valorisierungen vorgenommen, auch die Familienbeihilfe für ukrainische Flüchtlinge wird reduziert.
- Pension & AMS: Der Zugang zur Korridorpension wird erschwert, die Bildungskarenz ist gestrichen. Stattdessen kommt ab 2026 eine „Weiterbildungszeit“.
- Krankenversicherung: Der Beitragssatz für Pensionist:innen steigt auf 6,0 Prozent der Bruttopension.
- Arbeitsmarktmaßnahmen: Einschränkungen bei Umschulung, Reha und Mobilität sollen zusätzlich Geld sparen.
Neue Einnahmen durch Sonderabgaben
- Banken und Energieversorger: Zusätzliche Beiträge bringen jährlich 550 Mio. Euro.
- Energiekrisenbeiträge: Für Strom und fossile Energieträger verlängert, bringen sie zusammen 400 Mio. Euro pro Jahr.
- Glücksspielabgaben: Erhöht auf bis zu 45 %, bringen sie bis 2029 jährlich über 100 Mio. Euro zusätzlich.
Kritik von NGOs und Experten
Umweltorganisationen wie Greenpeace, WWF und Global 2000 kritisieren das Paket scharf. Sie bemängeln, dass ausgerechnet beim Klimaschutz gespart werde, während umweltschädliche Förderungen bestehen bleiben. Auch die Verteuerung des öffentlichen Verkehrs bei gleichzeitiger Erhöhung des Pendlereuros wird als kontraproduktiv bezeichnet. (VOLAT)
Häufige Fragen zum Sparpaket 2025/26
Bis Ende 2026 sollen durch das Sparpaket rund 15 Milliarden Euro konsolidiert werden. Bis 2029 steigt das Volumen auf 54 Milliarden Euro. Zwei Drittel der Maßnahmen betreffen die Ausgabenseite, ein Drittel zusätzliche Einnahmen.
Das Klimaticket Österreich wird ab August 2025 um rund 200 Euro teurer. Das Gratisticket für 18-Jährige entfällt. Insgesamt sollen diese Maßnahmen ab 2026 jährlich 150 Millionen Euro einsparen helfen.
Stark betroffen sind Umweltförderungen, der Klima- und Energiefonds, Investitionsprämien, Breitbandförderung sowie Förderungen in Kultur, Sport und Entwicklungszusammenarbeit. Der Klima- und Energiefonds wird um etwa die Hälfte reduziert.
Es gibt höhere Abgaben für Banken, Energieversorger, Glücksspiel und Wetten. Die Abschaffung des dritten Drittels der Kalten Progression wird ausgesetzt. Bundesgebühren wie Reisepass oder E-Card steigen deutlich.
Die Krankenversicherungsbeiträge für Pensionist:innen steigen auf 6 Prozent. Das Pflegebudget wächst leicht. Gleichzeitig werden neue Instrumente wie Teilpension und Weiterbildungszeit eingeführt, um Einsparungen am Arbeitsmarkt zu erzielen.