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Klimaschutz-Index: China überholt Österreich

Das Heimatland von Klima-Aktivistin Greta Thunberg schnitt beim Klimaschutz-Index am besten ab.
Das Heimatland von Klima-Aktivistin Greta Thunberg schnitt beim Klimaschutz-Index am besten ab. ©APA
Österreich wird im Ranking von China überholt und ist auf Platz 38. Am besten schneidet Greta Thunberg's Heimatland Schweden ab.

Madrid. Insgesamt 57 Staaten und die EU wurden am Dienstag beim Klimaschutz-Index (CCPI - Climate Change Performance Index) auf ihr Engagement in Sachen Klimaschutz geprüft. Rund 350 Klima- und Energieexperten entschieden mit ihrer Bewertung das Ranking der Umweltschutzorganisationen "Germanwatch".

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Schweden, Dänemark und Marokko landeten demnach auf den Plätzen vier bis sechs, ganz unten findet sich erstmals die USA. Auch 2019 blieben beim Ranking die ersten drei Plätze unbesetzt: Kein Staat sei beim Klimaschutz vorbildlich genug. Österreich rutschte indes auf Platz 38. ab - schlecht schnitt man etwa im Bereich Klimapolitik ab.

Scharfe Kritik von Greenpeace

Österreich erreichte den 38. Platz. Damit landete man hinter Ländern wie China oder Brasilien. Ursache für das miserable Abschneiden Österreichs sind die Entwicklung der Emissionen, des Energieverbrauchs und die Klimapolitik. "Die Klimapolitik in Österreich ist zum Schämen", sagt Adam Pawloff, Klimaexperte von Greenpeace Österreich. "Aus nichts, wird eben auch nichts. Seit Jahren steigen die klimaschädlichen Emissionen an, seit Jahren rührt die Politik keinen Finger", fügt der Experte hinzu. Mit der neuen Regierung müsse sich dies ändern. Davor habe die Übergangsregierung jedoch noch eine wichtige Aufgabe: Einen Klimaplan abzugeben, der diesen Namen auch verdient habe.

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Die Klimapolitik in Österreich ist zum Schämen.

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Emissionen in Österreich gestiegen

Die durchschnittlichen Emissionen in der EU sind seit 1990 um 22 Prozent gesunken. In Österreich hingegen sind sie um fünf Prozent gestiegen, stellte die NGO fest. Im Bezug auf die EU hat Polen, der Gastgeber des UNO-Klimagipfels im Vorjahr, Irland als den schlechtesten Mitgliedsstaat abgelöst. Insgesamt fiel die EU um sechs Plätze zurück und landete somit auf dem 22. Platz.

Dänemark als positives Beispiel für Österreich

Der WWF Österreich hob den zweitbesten EU-Staat des Rankings, Dänemark, als positives Beispiel für Österreich hervor. Die dortige Minderheitsregierung beschloss am vergangenen Freitag, die klimaschädlichen Emissionen bis 2030 um 70 Prozent zu reduzieren. "Heiße Luft hatten wir lange genug. Die letzten Regierungen haben Österreich in die klimapolitische Bedeutungslosigkeit geführt, da müssen wir rasch wieder heraus", sagt Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher vom WWF.

Seit dem Jahr 2005 wird der Index jährlich veröffentlicht. Bewertet werden seitdem die Bereiche Emissionen, Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Klimapolitik von Industrie- und Schwellenländern. Ausschlaggebend ist dabei, inwieweit das Pariser Klimaziel erreicht und damit die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad gehalten werden kann.

(Red., APA)

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