"Klimakrise wartet keine Sekunde" laut Klimaaktivistin Neubauer

Neubauer warnt Deutschlands Regierung davor, auf mehr Kohlestrom und Atomkraft zu setzen und dabei den Kampf gegen die Erderhitzung hintanzustellen. "Die Klimakrise wartet keine Sekunde, sie eskaliert", sagte sie am Mittwoch bei n-tv und verwies unter anderem auf die Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal mit Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe sowie auf die aktuellen Überschwemmungen in Pakistan.
Klimaaktivistin Neubauer warnt vor der Klimakrise
Zur Rolle der Grünen in der Ampel-Koalition sagte Neubauer, selbst Grünen-Mitglied: "Die Grünen können natürlich Kompromisse mit den Koalitionspartnern machen. Aber man kann eben nicht unbegrenzt Kompromisse mit dem Weltklima machen." Ihre Bewegung vermisse eine Regierung, die sage: Wir legen jetzt los. Die bisherigen Maßnahmen seien unzureichend. So sei es etwa unerklärlich, warum es weiter kein Tempolimit auf Autobahnen gebe. Beim Energiesparen könne Deutschland nicht länger wählerisch sein.
Neubauer: "Raus aus allen zerstörerischen Energieträgern"
Im Sender Bayern 2 sagte Neubauer: "Jetzt kann doch die Antwort auf diese Energiekrise nicht noch mehr fossile Energien oder noch mehr Atomkraft sein. Sondern die Antwort darauf muss doch sein: Raus aus all diesen gestrigen und zerstörerischen Energieträgern. Und rein in das, was wirklich Frieden und Sicherheit schaffen kann."
Fast ein Drittel aus Deutschlands Strom aus Kohlekraftwerken
In der ersten Hälfte des Jahres stammte fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Stroms aus Kohlekraftwerken. Ihr Anteil kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Punkte auf nun 31,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Aber auch Windkraft und Photovoltaik legten deutlich zu. Sämtliche erneuerbare Energieträger kamen demnach zusammen auf einen Anteil von 48,5 Prozent (erste Jahreshälfte 2021: 43,8 Prozent).
(APA/Red)