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"KlimaKonkret": Regionales Unterstützungsangebot bei Problemen mit dem Klimawandel

"KlimaKonkret" soll Gemeinden, Städten und Kommunen Unterstützung bieten, ihre Probleme mit dem Klimawandel in den Griff zu bekommen.
"KlimaKonkret" soll Gemeinden, Städten und Kommunen Unterstützung bieten, ihre Probleme mit dem Klimawandel in den Griff zu bekommen. ©Pixabay.com (Sujet)
In den kommenden Tagen werden 30.000 Faltpläne in Österreichs Städten und Gemeinden landen - die hoffentlich dann auch wieder entfaltet werden. Die Initiative "KlimaKonkret" wurde mit Support von Andre Heller realisiert. Trotz Coronakrise und Lockdown, die gerade alle "Gedanken und Zustände" versiegeln würden, wolle man das Projekt jetzt vorstellen, so Heller. Es geht um regionale Klimaanpassung, die wegen zunehmender Hitze dringend notwendig sei.

"Es gibt Milliarden Menschen in der Zukunft, die darauf angewiesen sind, das wir jetzt kluge Taten setzen", sagte Heller . "KlimaKonkret" soll Gemeinden, Städten und Kommunen Unterstützung bieten, ihre Probleme mit dem Klimawandel in den Griff zu bekommen. Anlaufstelle ist dabei entweder das Climate Change Centre Austria (CCCA) bzw. der Klima- und Energiefonds. "Es ist deutlich geworden: Die Klimakrise macht den Menschen zu schaffen, Siedlungskerne müssen daher umgerüstet werden, denn auch in den kleinen Städten - und nicht nur in den Megacitys spürt man das. Es ist eine schreckliche Entwicklung", beschrieb Theresia Vogel, die Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, die Herausforderung.

Zentrales Ziel: Hitzeinseln durch noch mehr Stadtgrün reduzieren

Bei einer virtuellen Pressekonferenz am Mittwoch präsentierten Sabine Naderer-Jelinek (SPÖ), seit dem Vorjahr die neue Bürgermeisterin von Leonding in Oberösterreich, und Peter Eisenschenk (ÖVP), Bürgermeister der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt Tulln, ihre Projekte, wie auf den zunehmenden Handlungsbedarf reagiert werden kann - und muss. "Wir haben in den vergangenen Jahre drei Aktionsfelder etabliert", erläuterte Eisenschenk. "Ein zentrales Ziel ist es, Hitzeinseln durch noch mehr Stadtgrün zu reduzieren". Konkret geht es um die problematische Zone Donaulände in Tulln, die in einen klimafitten Platz umgewandelt werden soll: "Es muss noch vieles geklärt werden, aber am 9. Dezember soll das im Gemeinderat beschlossen werden". Zudem will man bis 2025 CO2-neutral sein, die ganze Gemeinde dann 2040 - und in Sachen Mobilität will man eine Stadt "der kurzen Wege" werden.

Die Faltpläne sollen nun für alle Gemeinden Österreichs die Initialzündung für ähnliche Maßnahmen werden, erläutert Heller, "dieser Plan enthält die Informationen, was man bei Bauvorhaben tun kann und wohin sich die 2.100 Gemeinden hinbewegen können". Dabei solle man nicht davon ausgehen, dass die Gemeinden bisher passiv geblieben werden, betonte Naderer-Jelinek: "Ich kenne viele Bürgermeister und Bürgermeisterinnen die gern tätig werden würden" - daher sei die Initiative so wichtig, weil es mit ihr nun eine konkrete Ansprechstelle gebe, bei der angefangen von Möglichkeiten bezüglich Förderungen bis hin zur konkreten Umsetzung von Projekten alle Informationen bereit stehen.

"Halbes Grad entscheidet zwischen Hungersnot und florierender Landwirtschaft"

In "ihrer" Stadt Leonding zeige der Klimawandel seine Wirkung auf das Deutlichste, führte Naderer-Jelinek aus: Zwar konnte man trotz Wachstums eine Stadt mit zwei Drittel Grünflächen bleiben, nicht zuletzt wegen dem Kürnbergwald: "Der war bis vor ein paar Jahren ein funktionierendes Ökosystem, dann begann der Kahlschlag - Borkenkäfer, Trockenheit und Hitze erledigen den Rest. Was überbleibt ist Beton, der dazu führe, dass der Stadtplatz im Sommer aufgrund der Hitze nicht mehr nutzbar sei, bei Kindereinrichtungen musste man mit Beschattungssystemen reagieren, viele Gärten wären im Sommer für die Kinder nicht mehr nutzbar. Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu setzen, erstellte die Stadt einen Naderer-Jelinek ein 100 Punkteprogramm für den Klimaschutz.

"Wir stehen vor dem gemeinsamen Problem, die schnell verlaufenden Entwicklungen lösen zu müssen", sagte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, die auch als Vertreterin des CCCA an der Pressekonferenz teilnahm. "Die Gemeinden müssen rascher agieren - und sie können das", lautete ihre Antwort, auf die Frage, welche Ergebnisse sie sich von "KlimaKonkret" erwarten würde. Ihr falle auf, dass der Fokus sehr auf der Einsparung von CO2 liegen würde, "aber selbst wenn wir Paris einhalten, bedeutet das ein halbes Grad mehr - und noch mehr für Österreich - und das ist der Temperaturunterschied zwischen Hungersnot und eine florierenden Landwirtschaft", erinnerte sie an die Folgen der Kleinen Eiszeit Anfang des 15. Jahrhunderts. Daher müsse auf jeden Fall eine Anpassung an den Klimawandel stattfinden, denn Höchstwerte von über 40 Grad Celsius seien noch nicht das Ende.

(APA/Red.)

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