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Klimakonferenz: Umweltschützer kritisieren Industrieländer

Nach dem ersten Tag der Weltklimakonferenz auf Bali haben Umweltschutzgruppen Sorge über das Engagement führender Industrienationen geäußert.  Anpassung an Klimawandel bezahlbar | Zertifikat-Handel als Regenwald-Schutz | EU begrüßt Kyoto-Ratifizierung durch Australien | China will neue Emissionsgrenze für Industrieländer | Milliarden für Folgen des Klimawandels

Die japanische Delegation habe in ihrem ersten Redebeitrag mit keinem Wort die Notwendigkeit verbindlicher Ziele für die Reduzierung von Emissionen erwähnt, sagte Kyoko Kawasaka von der japanischen Umweltorganisation Kiko-Netzwerk am Dienstag in Nusa Dua.

Steven Guilbeault von der kanadischen Gruppe Equiterre kritisierte das G8-Land Kanada, das sich auf Bali auch nicht für verbindliche Emissionsgrenzen einsetzt. „Wenn die Industrieländer hier keine Führungsrolle übernehmen, wer dann?“, fragte Kawasaka.

Auf Bali soll der Startschuss für einen neuen weltweiten Klimaschutzvertrag fallen. Er soll sich an das Kyoto-Protokoll anschließen, das 2012 ausläuft. Was genau darin steht, soll erst in den nächsten zwei Jahren verhandelt werden. Allerdings fordern Umweltschützer möglichst konkrete Vorgaben aus Bali.

Die Entwicklungs- und Schwellenländer sind gegen verbindliche Emissionsgrenzen, weil sie fürchten, dass diese ihr Wirtschaftswachstum behindern könnten. Die USA, die als einziges Industrieland das Kyoto-Protokoll mit verbindlichen Reduktionszielen für Industriestaaten ablehnen, schlagen auch nur freiwillige nationale Reduktionsziele vor. Die Europäische Union will dagegen schon in Bali das Ziel festschreiben, die Treibhausgase bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren.

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