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Klima-Guides erstmals im Land ausgebildet

Zoologe Hermann Sonntag erklärt die Auswirkungen des Klimawandels auf der Bielerhöhe. (Quelle: Rinnhofer)
Zoologe Hermann Sonntag erklärt die Auswirkungen des Klimawandels auf der Bielerhöhe. (Quelle: Rinnhofer) ©Rinnhofer / Salzgeber
Der Biosphärenpark Großes Walsertal und die inatura haben Klima-Guides ausgebildet, die über den Klimawandel in heimischen Regionen aufklären.
Klima-Guides erstmals im Land ausgebildet

Dornbirn / Großes Walsertal Starkregen, Dauerhitze, Überschwemmungen, Temperaturschwankungen: Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch im Land immer deutlicher zu spüren. Die Wetterextreme hinterlassen vor allem in der Natur ihre Spuren. Im Gebirge, im Gewässer, in den Mooren und in den Wäldern kann das veränderte Klima, das durch den Menschen stark beschleunigt wird, erkannt werden. Von April bis Juni wurden Klima-Guides vom Biosphärenpark Großes Walsertal und der inatura ausgebildet. Sie sollen über die Veränderungen in der heimischen Region aufklären.

Naturräumliche Veränderungen erkennen

Wie ist der Klimawandel im heimischen Gebirge zu erkennen? Wie verändert sich der Wald durch die immer wärmeren Tage? Und wie kann aus der regionalen Landschaft gelesen und die klimatisch bedingten Veränderungen erkannt werden? Um diese richtig einordnen zu können, haben der Biosphärenpark Großes Walsertal und die inatura in Dornbirn erstmals eine Ausbildung zum Klima Guide angeboten. Diese richtete sich an Wander-, Berg- und Naturführer in Vorarlberg. „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Klimawandel auf regionaler Ebene“, so Lukas Rinnhofer von der inatura. Sie können das Wissen bei Gruppenführungen, Wanderungen und Exkursionen mit der Bevölkerung teilen und weitergeben.

Vielfältige heimische Natur

„Der Ursprungsgedanke war, dies lediglich für den Biosphärenpark anzubieten“, so Rinnhofer. Doch das Land bietet mit seiner vielfältigen Natur viele Orte, an denen der Klimawandel gut zu erkennen ist. Daraus ist eine Kooperation mit der inatura entstanden. „Das Interesse an der Ausbildung war groß“, freut sich der Experte. Ziel der Klima Guide-Ausbildung ist es, Fakten zu vermitteln, mit denen die Berg-, Natur- und Wanderführer über die Veränderungen durch den Klimawandel aufmerksam machen können.

Großer Praxisbezug

Von April bis Juni trafen sich die 18 Teilnehmenden an verschiedenen Orten im Land. Experten zu den jeweiligen Themen klärten anhand praktischer Beispiele auf. Im Hohenemser Schollaschopf wurde der Klimawandel bei den Mooren analysiert, an der Lutz das Fließgewässer, in Marul wurde der Wald genau unter die Lupe genommen und in der Bielerhöhe im Montafon konnten die Teilnehmenden Spuren eines sich verändernden Klimas im Hochgebirge festmachen. Im Biosphärenpark erhielten sie Fakten zum Klimawandel und klärten auf, wie dies vermittelt werden kann. „Ich bin sehr froh, dass ich diese Ausbildung machen konnte. Ich biete Naturführungen für Kinder und Erwachsene an und habe sehr viel interessantes mitnehmen können“, sagt der Teilnehmer Martin Hotz. Lukas Rinnhofer von der inatura hofft, dass diese wichtige Ausbildung auch im kommenden Jahr wieder angeboten werden kann. Bvs

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