Die Errichtung dieser Klima-Gärten erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Sie sind Teil des EU-Projekts LIFE DICCA, das die Stadt Wien - Wiener Gewässer seit einigen Jahren auf der Donauinsel durchführt. "Wir setzen unterschiedlichste Maßnahmen, um die Donauinsel klimafit zu machen. Die neuen Gärten sind ein aktiver Beitrag, um wissenschaftliche Daten zu sammeln, aber natürlich laden sie auch ein, die Natur zu genießen", so die für die Donauinsel zuständige Stadträtin Ulli Sima.
Im April wurden heimische Baum- und Straucharten an drei verschiedenen Orten auf der Donauinsel gepflanzt. Zu den Baumarten zählen z. B. Bergahorn, Kornelkirsche, Sal-Weide, Vogelbeere oder Winterlinde, zu den Sträuchern z. B. Flieder, Forsythie, Haselstrauch, Roter Hartriegel, Schlehe oder Schwarzer Holunder. Diese Arten gelten in der Phänologie als sogenannte Zeigerpflanzen.
Was ist Phänologie?
Die Phänologie untersucht Zusammenhänge zwischen dem saisonalen Zyklus von Pflanzen und Tieren und dem Klima. Pflanzen wirken als hochempfindliche Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre. Sie reagieren mit zunehmend früherer Blüte oder Fruchtreife auf den klimawandelbedingten Temperaturanstieg.
Zeigerpflanzen sind wichtige Informationsträger für Erkenntnisse zum Klimawandel. Anhand der jahreszeitlichen Entwicklungen der Pflanzen können wertvolle Daten für die Klimaforschung gewonnen werden. Aber auch für die Pollenvorhersage, für Imkerinnen und Imker oder in der Landwirtschaft sind diese von Bedeutung.
"Phänologische Gärten" auf der Donauinsel
Die Gärten befinden sich an folgenden Standorten und können jederzeit besucht werden:
- Phänologischer Garten Nord bei der Nordbrücke
- Phänologischer Garten Mitte, Nähe Kaisermühlenbrücke
- Phänologischer Garten Süd, Nähe Wehr 1
Gefragt: Mitarbeit von naturinteressierten Besuchern
Mittels Info-Tafeln werden die BesucherInnen der Klima-Gärten auf der Donauinsel eingeladen, diese Bäume und Sträucher im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten und ihre Beobachtungen auf die kostenlose Naturkalender-App der ZAMG hochzuladen. Damit liefern sie wertvolle Daten zur Erforschung des Klimas und der Jahreszeiten in Hinblick auf den Klimawandel. Je mehr Menschen ihre Naturbeobachtungen teilen, desto besser ist die Datenbasis für wissenschaftliche Auswertungen.
(red)