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Kleiner Bub bei Erdbeben in Indonesien getötet

Bei einem schweren Beben im Nordosten Indonesiens ist am Dienstag ein dreijähriger Bub ums Leben gekommen. In Japan gab es eine Serie von Nachbeben.

Bei einem schweren Beben im Nordosten Indonesiens ist am Dienstag ein dreijähriger Bub ums Leben gekommen. Außerdem wurden fünf Menschen verletzt, als eine Wand ihres Hauses auf der Insel Morotai einstürzte. Etwa 20 Gebäude wurden nach Angaben der Behörden zerstört, fast 120 beschädigt. In Japan, wo durch einen Erdstoß der Stärke 7,0 am Montag mehr als 100 Leute verletzt worden waren, gab es am Dienstag eine Serie von Nachbeben.

Unter den auf der indonesischen Insel Morotai beschädigten Gebäuden sind auch Spitäler, Moscheen und Behördenhäuser. Das Beben erreichte nach ersten Messungen die Stärke 6,4. Das Epizentrum befand sich 365 Kilometer östlich der auf Sulawesi gelegenen Stadt Bitung in der Halmahera-See. Morotai liegt etwa 2.500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Jakarta. Der pazifische Inselstaat liegt in einer der seismologisch aktivsten Regionen der Welt, dem so genannten Ring aus Feuer im Pazifik.

Bei dem schweren Erdbeben in Nordjapan sind nach jüngsten Angaben der Polizei 104 Menschen verletzt worden. Der Kabinettssekretär der japanischen Regierung, Yasuo Fukuda, zeigte sich am Dienstag erleichtert, dass niemand etwa durch starke Flutwellen ums Leben kam. Nach dem Beben wurde die betroffene Region von mehr als 200 Nachbeben erschüttert, das stärkste hatte die Stärke 4,9 auf der Richterskala. Dem Meteorologischen Dienst zufolge müssen die Menschen in Nordjapan noch einige Tage mit Nachbeben rechnen.

Trotz der Stärke des Bebens blieben die Schäden relativ gering, weil das Epizentrum nach Angaben der Behörden 71 Kilometer tief unter dem Meer, etwa 20 Kilometer vor der Pazifikküste, lag. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens 83 Häuser beschädigt. Die Erdstöße verursachten mindestens 63 Erdrutsche und Felsstürze sowie vier kleinere Brände.

In der Stadt Onagawa wurde ein Atomreaktor nach dem Beben automatisch heruntergefahren, die anderen Atomanlagen funktionierten nach Polizeiangaben normal. Fernsehbilder des japanischen Senders NHK zeigten heftige Erschütterungen in Morioka, der Hauptstadt der Präfektur Iwate.

Nach Angaben der Ostjapanischen Eisenbahngesellschaft waren knapp 100.000 Fahrgäste von der Einstellung des Zugverkehrs betroffen. In Tokio mussten rund 60 Passagiere die Nacht im Zug verbringen, in Sendai, der Hauptstadt der Präfektur Miyagi, mussten 200 Menschen in Zügen ausharren. Zwischen Sendai und Morioka wurden Risse in Brücken entdeckt. Auf mehreren Airports ruhte der Flugverkehr, mehrere hundert Telefonleitungen brachen zusammen.

Nach Angaben des Meteorologischen Dienstes handelte es sich um das schwerste Beben in Japan seit März vergangenen Jahres, als ein Seebeben der Stärke 7,2 die Region zwischen Taiwan und der Südspitze der Insel Okinawa erschütterte.

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