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Kleine Pensionen: Regierung verspricht Erhöhung, Pensionistenverband unzufrieden

Gerade Menschen mit kleiner Pension spüren die Teuerung deutlich.
Gerade Menschen mit kleiner Pension spüren die Teuerung deutlich. ©APA/BARBARA GINDL
Um zwei Prozent sollen sich kleine Pensionen 2019 erhöhen. Was für die Regierung ein "kräftiges Plus" ist, ist für den SPÖ-Pensionistenverband eine bittere Pille.

Nach der Bekanntgabe des für die Pensionsanpassung relevanten Inflationswertes von rund 2 Prozent für 2019 kündigt die schwarz-blaue Regierung nun ein “kräftiges Plus” bei den kleinen Pensionen an. Diese sollen nicht nur an die Inflation angepasst, sondern darüber hinaus stärker angehoben werden, hieß es gegenüber der APA. Eine entsprechende Punktation dürfte kommende Woche im Ministerrat beschlossen werden.

Pensionen passen sich an Inflation an

Die Statistik Austria hat am Freitag den jährlichen Inflationswert für die Erhöhung der Pensionen von 2,1 Prozent veröffentlicht. Ob das FPÖ-geführte Sozialministerium diesen Wert übernimmt, war am Freitag nicht zu eruieren. Nun hieß es, dass kleine Pensionen bei der jährlichen Anpassung mit 1. Jänner 2019 stärker angehoben werden sollen. Details darüber hinaus wurden freilich nicht mitgeteilt, Sozial- und Finanzministerium würden derzeit verschiedene Modelle berechnen.

Pensionisten von Teuerung stark betroffen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ließ wissen: “Besonders Bezieher von kleinen und mittleren Pensionen sind von der Teuerung stärker betroffen.” Vor allem Bezieher kleinerer Pensionen sollen daher von der Pensionserhöhung profitieren. Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht damit ein freiheitliches Versprechen umgesetzt.

SPÖ-Pensionistenverband fordert 4 Prozent

Die von der Regierung angekündigte Erhöhung der Pensionen um die Inflationsrate von zwei Prozent mit einem stärkeren Plus der kleinen Pensionen reicht dem SPÖ-Pensionistenverband bei weitem nicht. Für Präsident Peter Kostelka ist das “kein Zuckerl, sondern eine bittere Pille”. Im Gespräch mit der APA forderte er vier Prozent.

Im Gegensatz zur normalen Inflationsrate habe sich der für Senioren relevante tägliche Einkauf um 4,4 Prozent und der wöchentliche Einkauf um 3,9 Prozent verteuert. Deshalb wäre eine faire Erhöhung mindestens vier Prozent für alle. Alles darunter würde einen Kaufkraftverlust für die Senioren bedeuten, argumentierte Kostelka.

Auch SPÖ fordert Erhöhung

Die SPÖ fordert eine Erhöhung der Mindestpensionen um vier Prozent. Pensionen bis 1.500 sollten mindestens um drei Prozent erhöht werden und “bei Luxuspensionen über 5.000 Euro soll endlich ein Deckel eingezogen werden”, verlangte der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder am Samstag. Die NEOS forderten als Voraussetzung für eine Erhöhung eine Pensionsreform.

(APA/red)

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