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Klares Ja zu Europa

Estland hat sich am Sonntag in einem Volksentscheid mit deutlicher Mehrheit für die Mitgliedschaft in der EU entschieden. 67 Prozent der Wähler stimmten für den Beitritt.

67 Prozent der Wähler stimmten für den Beitritt zur Union und eine entsprechende Verfassungsänderung, 33 Prozent dagegen, gab die Wahlkommission in Tallinn am Sonntag mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis bekannt. Estland soll zum 1. Mai 2004 mit neun anderen Staaten in die EU aufgenommen werden.

Zu der Volksabstimmung in Estland waren 850.000 Wahlberechtigte aufgerufen. Bei herrlichem Wetter erreichte die Wahlbeteiligung rund 63 Prozent. Präsident Arnold Rüütel sagte nach seiner Stimmabgabe im Tallinner Vorort Kadriorg, in der heutigen von Konflikten geprägten Welt sei es wichtig, sich “für die Verbreitung demokratischer Werte” zusammenzuschließen. “Die Sowjetunion war ein totalitäres Militärregime und das estnische Volk erinnert sich noch gut an die Unterdrückung, unter der wir litten. Die EU dagegen ist eine Vereinigung freier Staaten”, sagte der 74-Jährige, der sich Anfang der 90er Jahre für die Unabhängigkeit des Baltenstaates von Moskau eingesetzt hatte.

Das Nein-Lager hatte in seiner Kampagne argumentiert, Estland mit seinen 1,4 Millionen Einwohnern könnte durch einen EU-Beitritt seine Unabhängigkeit einbüßen, die es erst 1991 durch die Loslösung von der Sowjetunion gewonnen hatte. Den Gegnern ging jedoch zunehmend die Puste aus.

Vor Estland hatten sich bereits Malta, Slowenien, Ungarn, Litauen, Polen, Tschechien und die Slowakei für den Beitritt zum 1. Mai 2004 ausgesprochen. Die Letten stimmen am 20. September ab; in Zypern ist kein Referendum geplant. Mit den zehn ost- und südeuropäischen Staaten wächst die Europäische Union auf 25 Mitgliedstaaten an.

Link zum Thema:
Homepage der estnischen Wahlbehörde

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