AA

Klage von Hinterbliebenen der Kaprun-Katastrophe

Bei dem Brand kamen 155 Menschen ums Leben
Bei dem Brand kamen 155 Menschen ums Leben ©APA (Archiv/Neumayr)
Die Gletscherbahnkatastrophe von Kaprun mit 155 Toten im Jahr 2000 könnte nun ein weiteres gerichtliches Nachspiel haben. Und das, obwohl im Vorjahr über Vermittlung einer "Versöhnungskommission" ein außergerichtlicher Vergleich mit 451 Angehörigen der Opfer erzielt wurde. Bilder  | Kaprun Prozess: WTW bittet Ministerien um Mithilfe

Etwa 40 Hinterbliebene aus Japan, Holland und Deutschland drohen mit einem Prozess in den USA.

Wie die “Salzburger Nachrichten” berichten, wurde am 27. Februar eine Schadenersatzklage bei einem New Yorker Gericht eingebracht. Die Klage richtet sich gegen die Gletscherbahnen Kaprun (GBK), gegen die Republik und gegen alle Firmen, die mit Bau und Betrieb der Gletscherbahn zu tun hatten. Nach Angaben des Wiener Anwalts Gerhard Podovsovnik fußt die Klage auf zwei Standbeinen: Erstens auf dem Ermittlungsverfahren gegen vier Gutachter im Kaprun-Prozess, denen von einem deutschen Sachverständigen die Erstellung einer falschen Expertise vorgeworfen wird. Zweitens auf der Anordnung eines US-Gerichts, Beweismittel nicht zu vernichten, so lange ein Verfahren anhängig ist. Der Unglückszug sei allerdings bereits verschrotet worden, obwohl die Berufung gegen eine 2007 erfolgte Klags-Abweisung in den USA noch laufe, so Podovsovnik.

Beim Brand in der Standseilbahn auf das Kitzsteinhorn in Kaprun waren am 11. November 2000 155 Menschen ums Leben gekommen. Im anschließenden Gerichtsverfahren wurde als Brandursache ein technisches Gebrechen im Heizstrahler des Führerstandes festgestellt. Schuldige wurden nicht gefunden. Mehr als sieben Jahre nach der Katastrophe kam im Juni 2008 ein Vergleich mit 451 Hinterbliebenen zustande. Ihnen wurden 13,9 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen, die zu je einem Drittel von der GBK, der Republik und der Generali Versicherung aufgebracht wurden.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Klage von Hinterbliebenen der Kaprun-Katastrophe
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen