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Klage gegen Skyguide

Nach der Flugzeugkollision am Bodensee steht Skyguide eine Klage bevor. Die Anwälte der Bashkirian Airline wollen ihre Klage gegen Skyguide in vier bis sechs Wochen einreichen.

Diese habe die von ihnen gesetzte Frist zur Aufnahme von Gesprächen verstreichen lassen, hieß es in einer Presseerklärung der Anwälte. Vor drei Monaten war über dem deutschen Überlingen ein Passagierflugzeug der Bashkirian Airline mit einer Boeing 737 des Kurierdienstes DHL zusammen gestoßen. Dabei waren 71 Menschen ums Leben gekommen. Darunter 45 Kinder, die sich auf dem Weg nach Barcelona befanden.

Der Anwalt von Skyguide, Alexander von Ziegler, habe ein Treffen kurzfristig abgesagt und so die gesetzte Frist zur Aufnahme von Gesprächen verstreichen lassen, so die Pressemitteilung. Weil Skyguide nicht zu Gesprächen bereit sei, müsse nun der Gerichtsweg einschlagen werden. Skyguide-Anwalt Alexander von Ziegler sagte, er habe das Gespräch aus Termingründen absagen müssen. Zudem hält er Verhandlungen zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. „Zu viele Fragen zum Unfallhergang sind noch offen und werden zur Zeit von den zuständigen Flugunfallbehörden ermittelt.“

Er wolle Gespräche jedoch nicht völlig ausschließen: „Wir sind grundsätzlich zu Verhandlungen mit allen involvierten Parteien bereit und werden zum gegebenen Zeitpunkt von uns aus das Gespräch suchen. Wir sollten aber warten, bis die vollständigen Fakten auf dem Tisch sind“, sagte von Ziegler.

Geplant war laut Pressemitteilung die Erörterung der Forderungen der Bashkirian Airline. Die Fluggesellschaft will 29 Millionen Dollar Schadenersatz für den Verlust der Tupolew-154 geltend machen.

Die Anwälte Heiko van Schyndel und Nigel Taylor, die zum Team des deutschen Luftrechtsexperten Elmar Giemulla gehören, vertreten neben der Fluggesellschaft auch die Interessen der Angehörigen der Besatzung. In deren Namen will Giemulla jeweils einen sechsstelligen Dollarbetrag als Entschädigung fordern.

Nach wie vor ungeklärt ist die Frage, wer die Angehörigen der Passagiere vertritt. Laut russischen Presseberichten haben sich die Hinterbliebenen noch für keinen Anwalt entschieden. Diverse Anwälte sind schon bei den Angehörigen vorstellig geworden und werben zum Teil mit bis zu einer Million Schadenersatz pro Opfer.

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