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Kirchenkrise: Papst schrieb Brief an Bischöfe

Benedict der XVI zeigt sich stark betroffen
Benedict der XVI zeigt sich stark betroffen ©APA (epa)
Nach der Polemik um die Aufhebung der Exkommunikation des Holocaust-Leugners und Traditionalistenbischofs Richard Williamson hat der Papst allen Bischöfen der katholischen Kirche einen siebenseitigen Brief geschickt, der nach Angaben italienischer Medien am morgigen Donnerstag veröffentlicht werden soll.

Im Brief will der Papst Klarheit über die Auseinandersetzungen schaffen, die nach der Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft (FSSPX) entstanden sind. Er erklärte sich darin laut Medien über die Attacken zutiefst betroffen, die gegen den Vatikan wegen des Falls Williamson gerichtet worden seien.

Der Papst betonte, er habe nicht damit gerechnet, dass sich “eine diskrete Geste der Barmherzigkeit gegenüber vier Bischöfen” mit den Aussagen Williamsons zum Holocaust überschneiden würden. Damit sei die Aufhebung der Exkommunikation als eine Abwendung von dem Prozess der Versöhnung zwischen Christen und Juden missverstanden worden, berichtete die Mailänder Tageszeitung “Il Giornale” am heutigen Mittwoch. Der Papst unterstrich, dass der Fall Williamson innerhalb und außerhalb der Kirche eine “vehemente Diskussion” ausgelöst habe, wie man sie seit langer Zeit in der Kirche nicht mehr erlebt hatte.

Benedikt XVI. kündigte an, dass der Vatikan in Zukunft den im Internet verbreiteten Informationen größere Aufmerksamkeit widmen werde, da die Aussagen Williamson bereits vor der Ankündigung der Exkommunikationsaufhebung im Netz veröffentlicht worden waren. Er bedauere, dass die Aufhebung der Exkommunikation der Öffentlichkeit nicht genügend erklärt worden sei.

“Manchmal hat man das Gefühl, dass unsere Gesellschaft mindestens eine Gruppe braucht, um mit Hass dagegen anzugehen. Und wenn jemand versucht, sich dieser zu nähern, verliert auch er das Recht auf Toleranz”, hieß es.

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