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Kindermädchen räumte Villa leer

Symbolbild
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Bei einer alt eingesessenen Wiener Adelsfamilie fand eine junge Slowakin eine Stelle als Au Pair-Mädchen. Die 22-Jährige sollte den kleinen Sohn betreuen, was scheinbar auch gut klappte.

„Sie war integriert und fast ein Familienmitglied“, erklärte die Dame des Hauses einem Schöffensenat im Straflandesgericht (Vorsitz: Andreas Böhm). Das änderte sich, als sich die Familie im Sommer auf den Landsitz in der Steiermark verfügte: Am 9. Juli räumte das Kindermädchen die Villa aus.

Duplikat vom Zentralschlüssel zum Glück

Dabei hatte man sich sicherheitshalber von ihr den Zentralschlüssel zurück geben lassen. Das Kindermädchen dürfte sich jedoch rechtzeitig ein Duplikat besorgt haben. Beim Durchsuchen der Räumlichkeiten stieß sie nicht nur auf Bargeld, sondern auch den Tresorschlüssel. So konnte sie auch den wertvollen Schmuck an sich bringen und im Dorotheum versetzen. Gesamtschaden: 70.000 Euro.

Als die Familie zurückkehrte, fiel man aus allen Wolken und ließ sogleich die Schlösser austauschen. Vom Kindermädchen fehlte naturgemäß jede Spur. Doch einmal ließ sich die 22-Jährige noch in dem zu diesem Zeitpunkt wieder unbewohnten Haus blicken, wenn auch nachts und in Begleitung eines Profi-Einbrechers: Diesmal nahm sie die Uhren-Sammlung mit.

Festgenommen wurde sie, als sie Wochen später mit einem nicht bezahlten Leasingwagen über die Grenze wollte. Vor Gericht ersuchte sie nun um Milde: Sie habe Schwierigkeiten mit ihrer Familie, könne nicht zu ihrer Mutter zurück und habe deswegen Geld gebraucht. Das rechtskräftige Urteil: Zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt.

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