Auf den ersten Blick wirkt Ewald Böhler vorsichtig. Vielleicht sogar etwas misstrauisch. Er treibt Schabernack, macht ein paar Scherze, bleibt aber auf Distanz. Und mustert sein Gegenüber mit klarem Blick. Aus Augen mit einer irgendwie undefinierbaren Farbe zwischen Blau und Grau und Grün.
Bewegend
Nein, am Anfang wirkt Ewald Böhler nicht wie einer, der sein Herz auf der Zunge trägt. Und doch gewinnt er mit den Minuten, die man in seiner Gesellschaft verbringt, etwas Rührendes. Nicht pathetisch mehr bewegend, im besten Sinn. Kinderlachen, sagt Ewald Böhler, sei das Wichtigste. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre doch, wenn das Kinderlachen verstummte, erklärt er kategorisch. Und erstaunlicherweise klingt das aus seinem Mund weder kitschig noch anbiedernd. Dem Kinderlachen hat er sich schlussendlich auch verschrieben. Eigentlich gelernter Tischlermeister, gründete Böhler vor 15 Jahren gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Susanne Fessler den Schaustellerbetrieb Böhler in Bludesch.
Mit Land verwurzelt
Romantisch und abenteuerlich, wie man sich als Otto Normalverbraucher das Schaustellerleben vorstellt, sei es dann schon nicht so, winkt Ewald Böhler ab. Die Saison startet an Ostern und dauert bis Mitte November. In der Zeit bauen wir unseren Vergnügungspark zwischen 25 und 30 Mal auf und ab. Ins Bett kommt man selten früh, verrät er. Das Bett haben er und Fessler indes auch nicht oft neben ihrem Vergnügungspark im Wohnwagen aufgeschlagen: Wann immer es geht, schlafen wir zu Hause, sagt Böhler. Das geht, weil wir fast nur in Vorarlberg auf Tour sind. Wir sind sehr mit dem Ländle verwurzelt, erklärt er. Nicht zuletzt des kleinen Sohnes wegen, dem man ein stabiles Zuhause ermöglichen wolle.
Zum Lachen bringen
So stabil wie es angesichts des unkonventionellen Gewerbes, in dem man arbeite, eben möglich sei. Bei uns weiß man nie genau, was auf einen zukommt. Ob und wie viel man an einem Wochenende verdient, verrät Böhler. Vom Wetter und vom Standort sei das abhängig. Aber das Schönste für mich ist, wenn wir trotz widrigem Wetter oder niedriger Temperaturen die Leute zum Lachen gebracht haben, erklärt er.