Kindergartenverein beklagt: Vorwürfe falsch dargestellt

Angesichts der medialen Berichterstattung, die "einzelne Kritikpunkte überzogen und bewusst falsch darstellt", wolle man Klarstellungen vornehmen. So wäre es etwa falsch, dass Baufirmen das Essen für die Kinder zubereiten würden, auch sei der Umgang mit Fördermitteln in sorgsamer Weise erfolgt.
Kindergartenverein beklagt, dass Vorwürfe falsch dargestellt wurden
Demnach würden Mahlzeiten frisch zubereitet, aus Kapazitätsgründen seien lediglich Einkauf und Zustellung ausgelagert worden. Was Fördermittel betrifft, so wurden und werden den Behörden angeforderten Unterlagen selbstverständlich zur Verfügung gestellt. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen MA 10 (Kindergärten) und MA 11 (Kinder- undJugendhilfe) laufe reibungslos und professionell. Den Betreibern sei zudem wichtig zu betonen, dass bei den regelmäßigen Kontrollen keinerlei Mängel bei der pädagogischen Kinderarbeit und beim Kinderschutz festgestellt wurden. Im Gegenteil: es wurde von der Stadt Wien attestiert, dass die pädagogische Qualität und die sichere Betreuung und Förderung der Kinder immer gewährleistet war.
"Familienbetrieb mit höchster Qualifikation und Engagement"
Der als "Familienbetrieb mit höchster Qualifikation und Engagement geführte Kindergartenverein" betreue rund 800 Kinder an zwölf Standorten in Wien. 130 Mitarbeiter seien im Einsatz, hieß es in der von einer Kommunikationsagentur publizierten Aussendung.
Am Freitag hieß es auf orf.at, dass die Kinder- und Jugendhilfe (MA11) nun ein Ermittlungsverfahren gegen den Betreiber der Kindergärten einleiten werde. MA-11-Sprecherin Ingrid Pöschmann bestätigte dies gegenüber der APA, demnach werden - aufgrund von Medienberichten über Missstände - noch bis kommende Woche seit gestern alle Standorte auf Mängel in den drei Bereichen "Hygiene, Pädagogik und Sicherheit" kontrolliert. Bereits heute war die MA11 bei einer der Betreuungsstätten vorstellig geworden: "Bis auf Mängel, die auch bei anderen Betreibern immer wieder vorkommen, gab es nichts Gravierendes", sagte Pöschmann.
Kindergarten reagierte auf den Bericht des Stadtrechnungshofes
In Reaktion auf den Stadtrechnungshofbericht hat die Stadt Wien diesen der Staatsanwaltschaft übermittelt und prüft Rückforderung von Fördermitteln, wie bereits am Dienstag bekannt wurde. Die ÖVP kündigte an, einen Sondergemeinderat initiieren und dort einen Misstrauensantrag gegen den zuständigen Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) einbringen zu wollen. Am Freitag hieß es auf orf.at, dass die Kinder- und Jugendhilfe (MA11) nun ein Ermittlungsverfahren gegen den Betreiber der Kindergärten einleiten werde.
"Kontrollsystem der Kindergräten dürfte hier völlig versagt haben"
Das Kontrollsystem der Kindergärten (MA10) dürfte hier völlig versagt haben, kritisierten die Wiener Grünen in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "Bildungs- und Transparenzstadtrat Wiederkehr, der von den Vorwürfen gewusst haben muss, hat nun die Verantwortung für den Förderskandal zu übernehmen", hieß es unisono von Bildungssprecherin Julia Malle und -sprecher Felix Stadler.
(APA/Red)