Kinder zum Betteln gezwungen und vergewaltigt
Die beschuldigte Frau (40) und ihr Mann (44) sollen Ende des vergangenen Jahres ein 13-jähriges und ein ungefähr 20-jähriges, geistig zurückgebliebenes Mädchen aus ihrer Heimat nach Wien gelockt haben. “Sie haben gesagt, es gibt hier Arbeit – Putzarbeiten oder auf Kinder aufpassen”, hatte das jüngere Opfer bei seiner kontradiktorischen Einvernahme gesagt.
Doch stattdessen landeten die Mädchen in einer Wohnung in Wien-Fünfhaus, die laut Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden seit Jahren von auf Kinder “spezialisierten” südosteuropäischen Bettel-Banden genutzt worden sein dürfte. Der Eigentümer, ein mittlerweile untergetauchter Serbe, forderte dafür rund 1.000 Euro monatlich.
Die Mädchen sollten die verursachten Kosten durch Betteln wettmachen – was nicht gelang. Als auch trotz Körperverletzungen mit einem Brett und später einem Eisenrohr die Einnahmen nicht stiegen, kam es im heurigen Februar zu den Vergewaltigungen. Die Kinder wurden gefesselt, geknebelt und geschlagen.
Daraufhin flüchteten die beiden in die bulgarische Botschaft und baten dort um Hilfe. “Die Mädchen lügen”, erklärte das Ehepaar. “Es ist schon schlimm genug, wenn Menschen ausgebeutet werden, indem sie zum Betteln geschickt werden – aber das ist über alles hinausgegangen”, meinte der Staatsanwalt.
Das Schöffengericht sah die Ausführungen der Mädchen als erwiesen an. Das Ehepaar verzichtete auf weitere Rechtsmittel und wünschte “so schnell wie möglich” die Überstellung in ein bulgarisches Gefängnis.