Während bei rund 98 Prozent der Neugeborenen die Füße noch gesund seien, sei dies nur noch bei 40 Prozent der Erwachsenen der Fall.
Die Mediziner empfehlen allen Eltern, sich beim Schuhkauf nicht auf die Meinung ihrer Sprösslinge zu verlassen, da bei diesen Nervensystem und Urteilsvermögen noch nicht genug entwickelt sei, um zu kleine Schuhe als solche auch erkennen zu können. Noch immer wüssten viele Eltern nicht, dass Kinderschuhe mindestens zehn bis zwölf Millimeter länger sein müssten als die Füße, betonen die Experten.
Sie raten daher, bei Kindern im Alter von drei bis sechseinhalb Jahren alle vier Monate den Sitz der Schuhe zu überprüfen. In diesem Alter wüchsen die Füße nämlich etwa einen Millimeter pro Monat. Um tatsächlich ein passendes Paar zu finden, sollten Eltern eine Schablone des nackten Kinderfußes anfertigen und dabei an den längsten Zeh 12 Millimeter hinzufügen. Passe die Schablone in den Schuh, dann habe dieser auch die richtige Größe.
Gesundheitliche Spätfolgen drohen nach Angaben der Ärzte, wenn über einen längeren Zeitraum zu kleine Schuhe getragen werden und der nötige Ausgleich durch Barfußgehen fehlt. Durch Stauchung und Einpferchung der Füße verändere sich die Zehenstellung, was zu schmerzhaften Gelenkentzündungen und krankhaften Gelenkveränderungen führen könne. Auch Muskel- und Sehnenschmerzen sowie Entzündungen und Verkürzungen der Fußmuskulatur seien keine Seltenheit. Zu enge Schuhe begünstigten zudem Durchblutungsstörungen. Kälte- und Taubheitsgefühle sowie Venenleiden seien die Folgen.
Kranke Füße können negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben”, warnt die Bundesärztekammer. Neben Knie-, Hüft- und Rückenbeschwerden könne es indirekt auch zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen, da die meisten sportlichen Aktivitäten funktionierende Füße voraussetzten. Folglich begünstigten kranke Füße Bewegungsmangel-Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck. Daher sollte bei einer Fußerkrankung unbedingt ein Orthopäde aufgesucht werden.
