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Kind zeigte Notzeichen: U-Haft für Stiefvater in Wien

Der Stiefvater des Mädchens, das das Hand-Notzeichen gab, befindet sich nun in U-Haft.
Der Stiefvater des Mädchens, das das Hand-Notzeichen gab, befindet sich nun in U-Haft. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Sujet)
Im Zusammenhang mit der Festnahme eines Irakers, dessen Stieftochter am Sonntag der Wiener Polizei das Alarmsignal für häusliche Gewalt gemeldet hatte, wurde gegen den Mann Untersuchungshaft verhängt. Haftgründe waren Flucht- und Tatbegehungsgefahr, so Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Dienstag. Dem Mann wird vorgeworfen, seine Frau und die beiden Kinder abgepasst, auf offener Straße mit einem Messer bedroht und gezwungen zu haben, in sein Auto einzusteigen.
Mädchen zeigte SOS-Zeichen

Bereits in der Vergangenheit dürfte es in der Beziehung zu Gewalt gekommen sein. Die Frau hatte bereits eine einstweilige Verfügung gegen den Mann erwirkt, die er jedoch missachtete. Im Zuge dessen dürfte das sechsjährige Kind das Notsignal gelernt haben. Dem Mann werden schwere Nötigung und Freiheitsentziehung vorgeworfen.

Am Sonntag rettete ein harmloser Unfall die 34-jährige Frau und ihre Kinder - neben der Sechsjährigen ein Säugling - vor möglicherweise Schlimmerem. Vor einem Einkaufszentrum am Neubaugürtel in Rudolfsheim-Fünfhaus krachte der Mann mit seinem Auto in einen anderen Pkw. Der 39-Jährige konnte nach dem Unfall keinen Führerschein vorweisen, weshalb der Unfallgegner die Polizei rief. Die Beamten fanden bei näherer Kontrolle die verängstigte Frau und die Kinder auf der Rückbank des Autos. Bei der Durchsuchung des Wagens fanden die Polizisten drei Messer, eines davon im Kinderwagen.

Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt in Wien

Hilfeangebote des Vereins AÖF: Die Frauen-Helpline gegen Gewalt 0800/222-555 steht rund um die Uhr, mehrsprachig, anonym und kostenlos allen Frauen, Angehörigen und Interessierten zur Verfügung: www.frauenhelpline.at ; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at

Die Wiener Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamt Wiens bietet darüber hinaus persönliche Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an.

Weitere Anlaufstellen

  • Gewaltschutzzentrum Wien: 01/585-32-88
  • 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719
  • Wiener Frauenhaus-Notruf 057722
  • Österreichische Gewaltschutzzentren: 0800/700-217
  • Onlineberatung HelpChat "Halt der Gewalt" (tägl. 18-22 Uhr und jeden Fr. von 9-23 Uhr)

(APA/Red.)

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