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Kind von Zug in Linz getötet: Kameras zeichneten nichts auf

Warum der Kinderwagen wegrollte, ist noch unklar
Warum der Kinderwagen wegrollte, ist noch unklar
Der Tod eines eineinhalb Jahre alten Mädchens im Bahnhof Linz-Ebelsberg, das im Kinderwagen von einem durchfahrenden Güterzug überrollt worden ist, ist auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras nicht zu sehen. Das sagte die Polizei am Donnerstag auf APA-Anfrage. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet.


Die 33-jährige Mutter hatte das Kind am Mittwoch gegen 10.00 Uhr im Buggy am Bahnsteig abgestellt und war ins Untergeschoß gegangen, um ein Ticket zu lösen. Der Kinderwagen kam ins Rollen und prallte seitlich gegen den zwölften Waggon eines durchfahrenden Güterzuges. Das Kind war sofort tot. Ein Zeuge beobachtete das Unglück, war aber zu weit weg, um eingreifen zu können.

Oberst Manfred Rauch vom Stadtpolizeikommando Linz bestätigte, dass das Areal mit Videokameras überwacht werde. Sie decken es aber nicht komplett ab. Die Aufnahmen zeigen zwar die Ankunft der Mutter mit dem Kinderwagen. Dann fuhr sie aber damit in einen toten Winkel der Kameras. Der Unfall selbst wurde nicht aufgezeichnet, berichtete Rauch. Somit bleibt vorerst ungeklärt, warum sich der Buggy in Bewegung setzte. Die Ursache könnte demnach der Wind, der abschüssige Bahnsteig oder der Sog des Zuges gewesen sein.

Die Mutter wurde noch vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Der Lokführer, der den Vorfall nicht bemerkt hat und erst bei seiner Ankunft in Linz darüber informiert wurde, sei sofort vom Fahrzeug abgezogen worden, schilderte Michael Braun von der ÖBB-Konzernkommunikation. Für derartig Betroffene stehe psychologische Hilfe bereit. Auch ein Notfallinterventionsteam zusammengesetzt aus erfahrenen Lokführern biete helfende Gespräche an. Sogar die Möglichkeit zu einem Kuraufenthalt mit psychologischer Betreuung bestehe.

Die ÖBB wollen jetzt die Ermittlungsergebnisse abwarten. Sollten sich daraus konkrete Maßnahmen zu einer Erhöhung der Sicherheit ableiten lassen, würden diese selbstverständlich umgesetzt, kündigte Braun an.

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