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Killer's Bodyguard - Kritik und Trailer zum Film

In den Niederlanden soll der Auftragsmörder Kincaid (gespielt von Samuel L. Jackson) vor dem Internationalen Strafgerichtshof gegen einen Despoten (Gary Oldman) aussagen. Dass alles glattgeht, dafür soll der von Ryan Reynolds verkörperte Bodyguard sorgen.

Sie haben nicht allzu viel gemein: Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson. Reynolds kommt aus Vancouver, ist 40 und wurde 2010 zum “Sexiest Man Alive” gekürt, während der 68-jährige Jackson in Tennessee aufwuchs und eher als Charakterkopf denn Schönling gilt. Mit “Killer’s Bodyguard” zelebrieren die beiden das ungleiche Paar nun auch auf der Leinwand. Ab Donnerstag im Kino.

Killer’s Bodyguard: Die Handlung

Reynolds gibt in “Killer’s Bodyguard” einen so renommierten wie smarten und meist gut angezogenen Bodyguard. Jackson einen zwielichtigen und brutalen Auftragsmörder. Unter der Regie von Patrick Hughes (“The Expendables 3”) müssen beide erkennen, dass sie weit mehr gemeinsam haben als ihnen lieb ist. Er hat schon unzählige Klienten bewacht und vor Attentätern gerettet. Auf diesen einen, sehr besonderen Kunden aber würde Michael Bryce (Reynolds) lieber verzichten: Schon 27 Mal hat Kincaid (Jackson) versucht, Bryce umzubringen. Und nun soll er dafür sorgen, dass ausgerechnet dieser Kincaid lebendig zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gelangt. Dort soll Kincaid, der bereits seit frühester Jugend als Auftragskiller arbeitet, gegen einen weißrussischen Despoten (ein maliziöser Gary Oldman) aussagen.

Zwar gilt Bryce als einer der besten Personenschützer der Welt, dieser Auftrag aber ist ein in mehrfacher Hinsicht komplizierter: Nicht nur, dass er Kincaid, diesen so fiesen wie sehr humorvollen Auftragsmörder, partout nicht ausstehen kann, den beiden sind auch stets hochgefährliche und hochgerüstete Söldner auf den Fersen. Die Flucht von London jedenfalls in die Niederlande soll alles andere als leicht werden für das ungleiche, in treuer Feindschaft miteinander verbundene Duo.

Killer’s Bodyguard: Die Kritik

Es gibt viele Actionstreifen, die darunter leiden, dass sie sich zu ernst nehmen. “Killer’s Bodyguard” fällt nicht in diese Kategorie. Dafür sorgt vor allem das wunderbare, stets augenzwinkernde Spiel der beiden Hauptdarsteller. Reynolds und Jackson tragen viel Humor in einen phasenweise arg konventionell angelegten Thriller. Sie sorgen sogar für einen Hauch von Romantik. Wenn die beiden sich in ihrem Fluchtauto über die Liebe (beide brennen sie für dunkelhaarige Schönheiten, eine davon verkörpert von der wunderbaren Salma Hayek) austauschen, über die Fallstricke des Lebens und darüber, was sie eint und trennt, dann entsteht tatsächlich so etwas wie Intimität.

Dazu kommen wunderbar alberne Szenen, die das über weite Strecken testosterongeschwängerte Geschehen hübsch konterkarieren: eine skurrile Pinkelpause, zwei Männer inmitten einer Kuhherde, schließlich eine Sequenz, die Reynolds und Jackson in einem Bus voller italienischer Nonnen zeigt. Jacksons Kincaid versteht sich bestens mit den Ordensfrauen; ein Killer wohlgemerkt, der 250 Menschen auf seinem Gewissen hat. Überhaupt gelingt es dem Film, Genrekonventionen in Sachen Gut und Böse ad absurdum zu führen. Kincaid, so erfahren wir sukzessive, ist mehr als nur der kaltblütige Mörder.

Auch die musikalische Begleitung trägt zur schwungvollen und dabei stets selbstironischen Inszenierung bei. Im Film zu hören sind Stücke von Foreigner, Lionel Richie oder Chuck Berry – einfühlsamer Pop genauso wie beschwingter Soul und auch mal etwas härterer Rock. Eine gelungene Melange, die das mal trubelige, mal nachdenkliche Geschehen auf der Leinwand gekonnt spiegelt und kommentiert. Dieser teils ironische Umgang mit der flankierenden Musik erinnert in den stärkeren Momenten an Kultregisseur Quentin Tarantinos Einsatz von populärer Musik in dessen Filmen.

Noch eindringlicher in “Killer’s Bodyguard” ist nur das immer wieder ertönende Lachen von Samuel L. Jackson. Ein schallendes, nur hie und da von Verzweiflung, meist aber von großer Lebensfreude kündendes Lachen. Ein Lachen nicht zuletzt, das darauf hindeutet, wie viel Spaß Jackson und Reynolds beim Dreh dieses durchaus ungewöhnlichen Actionstreifens gehabt haben müssen.

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