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Kidnapper fordern 40.000 Dollar Lösegeld

Die afghanische Kidnapperbande, die vor drei Wochen die italienische Helferin Clementina Cantoni in Kabul entführt hat, fordert 40.000 Dollar (32.618 Euro) Lösegeld. Die Verhandlungen für die Freilassung sind in der Endphase.

Der Chef der Kidnapperbande, Timor Shah, habe sich bereit erklärt, die 32-Jährige einem Mullah zu übergeben. Er verlangte jedoch Garantien, dass seine wegen Mordes inhaftierte Mutter und einige Komplizen freigelassen werden.

Inzwischen mehren sich in Afghanistan die Initiativen zur Freilassung der Mitarbeiterin des internationalen Hilfswerks CARE. Der italienische Schauspieler Michele Placido (59) hat in einem Video an die Geiselnehmer Cantonis appelliert. Der als Kommissar Corrado Cattani in der TV-Serie „Allein gegen die Mafia“ berühmt gewordene Darsteller sagte in dem kurzen Appell, der übersetzt in mehreren afghanischen Fernsehsendern ausgestrahlt werden soll: „Salam Aleikum, ich bin Michele Placido, der Kommissar Cattani. Ich bin euer Freund und verfolge stets aufmerksam die Probleme des afghanischen Volkes. Genauso wie Clementina Cantoni, die nach Afghanistan gekommen ist, um Euren Frauen und Kindern zu helfen.“

Placido ist in Afghanistan populär, wo die Anti-Mafia-Serie mit Erfolg im Fernsehen lief: Der TV-Appell wurde auch vom TV-Sender „Tolo TV“ übertragen, der am Sonntag ein Video mit der italienischen Geisel ausgestrahlt hatte. Darin war die Mailänderin in einem dunklen Kleid zu sehen, während zwei Männer sie mit Maschinenpistolen bedrohen.

Die italienischen Bischöfe hatten am Montag die Entführung der Entwicklungshelferin entschieden verurteilt. Der Präsident der Bischofskonferenz (CEI), Kardinal Camillo Ruini, rief zu Gebeten für ein positives Ende der Geiselhaft auf. Die Italienerin solle freigelassen werden, damit sie ihre humanitäre Arbeit wieder aufnehmen könne, betonte Ruini.

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