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KI-Pilotschulen für kommende Jahre geplant

100 Schulen sollen zu KI-Pilotschulen werden.
100 Schulen sollen zu KI-Pilotschulen werden. ©Pixabay (Sujet)
In den kommenden zwei Schuljahren sollen 100 Schulen in Österreich als Pilotschulen für Künstliche Intelligenz (KI) dienen, so Bildungsminister Polaschek und Digitalisierungs-Staatssekretär Tursky.

Die KI-Pilotschulen bekommen ein eigenes Budget für Projekte. Dadurch können zusätzliche Lernsoftware gekauft und zusammen mit Hochschulen getestet und bewertet werden. Um teilzunehmen, muss man sich bewerben.

Die KI-Pilotschulen erhalten ein eigenes Projektbudget. Damit kann zusätzliche Lernsoftware angeschafft und - begleitet von Hochschulen - getestet und evaluiert werden. Die Schulen sollen auch etwa die besten Eingaben ("Prompts") für die Bedienung von ChatGPT sammeln - diese sind nötig, um auch die besten Antworten zu erhalten. Für die Teilnahme ist eine Bewerbung nötig. Vertreten sein sollen dabei alle Schularten und alle Bundesländer. Zielgruppe sind vor allem die schon derzeit existierenden Expert-Schulen, insgesamt steht ein Projektbudget von 250.000 Euro zur Verfügung.

Datenbank für KI-Pilotschulen geplant

Alle Arten von Schulen und alle Bundesländer sollten vertreten sein. Die Zielgruppe sind hauptsächlich die bereits bestehenden Expert-Schulen. Insgesamt stehen 250.000 Euro für das Projektbudget zur Verfügung. Darüber hinaus werden Unterrichtsmaterialien für alle Schulen mit besseren KI-Beispielen ausgestattet. Das Ministerium bietet dies über die Eduthek, eine frei zugängliche Datenbank, den digi.case, einen digitalen Lernkoffer für Volksschulen, sowie über klassische Schulbücher für die Digitale Grundbildung. Es soll auch mehr Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte in diesem Bereich geben, zum Beispiel durch einen Massive Open Online Course (MOOC). Das Thema KI soll außerdem stärker in die Lehrer-Ausbildung integriert werden.

Einsatz von KI-Programmen weiter verboten

Der Einsatz von KI, um Leistungen vorzutäuschen, bleibt nach wie vor verboten, wie Polaschek betonte. In solchen Fällen werden diese Leistungen weiterhin nicht akzeptiert. Lehrkräfte sollten offen über missbräuchliche Verwendungsformen sprechen und die Schülerinnen und Schüler für dieses Thema sensibilisieren. Welche Hilfsmittel erlaubt sind, wird weiterhin von den Lehrkräften festgelegt, zum Beispiel Taschenrechner oder Formelsammlungen. Bei Hausaufgaben oder Abschlussarbeiten wie der Vorwissenschaftlichen Arbeit oder der Diplomarbeit dürfen KI-Tools nur unterstützend eingesetzt werden und müssen eindeutig gekennzeichnet sein. "Die Letztverantwortung liegt bei den Schülerinnen und Schülern."

Lehrerinnen und Lehrer sollten in dieser Hinsicht bei Schulaufgaben oder Tests auf den Stil achten und bei Unsicherheiten gezielt nachfragen, sagte Polaschek. Laut der Medienpädagogin Elke Höfle geht es darum, schriftliche Ausdrucksweise in mündliche umzuwandeln. Lehrkräfte könnten beispielsweise Schülerinnen und Schüler bitten, zu erklären, warum sie bestimmte Wörter in einer Erörterung oder Übersetzung verwenden. Die Fähigkeit, dies zu begründen, wird entscheidend sein. Übersetzungsprogramme verwenden immer wieder dieselben Ausdrücke.

In diesem Zusammenhang seien die Lehrkräfte aufgefordert, etwa bei Schularbeiten oder Tests auf den Stil zu achten und im Zweifelsfall gezielt nachzufragen, so Polaschek. Außerdem müssten Aufgabenstellungen angepasst und weiterentwickelt werden. Laut Medienpädagogin Elke Höfler gehe es dabei auch darum, "Schriftlichkeit in Mündlichkeit zu überführen". Lehrkräfte könnten sich etwa von Schülern erklären lassen, warum sie bei einer Erörterung oder Übersetzung dieses oder jenes Wort verwenden. "Die Begründungskompetenz wird zentral sein." Übersetzungsprogramme würden etwa immer wieder dieselben Ausdrücke einsetzen.

Schulen entscheiden über Einsatz von KI-gestützter Lernsoftware

Die Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz wurden von Tursky als nicht neu betont. Technische Innovationen haben immer existiert - von Taschenrechnern über das Internet bis hin zu Smartphones. Die Frage ist immer, ob dies integriert oder verboten werden soll. Die Regierung hat sich für die Integration entschieden. Die Entscheidung, welche KI-gestützte Lernsoftware an den Pilotschulen verwendet wird, liegt laut Höfler bei den Schulen selbst. Dies hängt auch von dem Schwerpunkt der jeweiligen Einrichtung ab und umfasst Software für Vokabellernen, Visualisierungen von Graphen und Modellen sowie das Erstellen und Erkennen von Deepfakes.

(APA/Red)

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