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KHM: Neuer Geschäftsführer Frey sieht sich nicht als Aufpasser

Nicht nur überzeugen, sondern „auch begeistern“ will Paul Frey, seit 1. April neuer kaufmännischer Geschäftsführer des Kunsthistorischen Museums (KHM), in den kommenden Jahren den Bund.

Die bereits beschlossenen Budget-Zahlen für 2007/2008 seien „Planungsgrundlagen“, man werde „schauen, was wir damit möglich machen können“. Für die darauf folgenden Jahre erhofft er sich eine Erhöhung der Basissubventionen, so Frey im Gespräch mit der APA.

Schließlich gebe es „eine klaren Auftrag des Eigentümers zu Bewahrung, Ausbau und Präsentation der Sammlung“. Wenn man diesen ernst nehme, müsse man „klarerweise investieren“.

Um derzeit geschlossene Teile des KHM wieder zugänglich zu machen, erfordere es zusätzliche Mittel, sagt Frey. Zur Neueröffnung der Kunstkammer, die Direktor Wilfried Seipel kürzlich im APA-Interview auf Grund der geringer als erhofft ausgefallenen Erhöhung der Basissubvention „hintanstellen will“, könne Frey derzeit noch nichts sagen, aber „je eher, desto besser“.

Als Aufpasser will sich der kaufmännische Geschäftsführer nicht sehen. Angesprochen auf die Kritik des Rechnungshofes vor zwei Jahren (bei der von „einigen gravierenden Mängeln“ die Rede war) meinte der ehemalige Geschäftsführer der ÖBB-Postbus GmbH Frey, man wolle in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit blicken: „Ich bin jedenfalls froh, dass es diesen Posten gibt.“ Das Klima zwischen ihm und Direktor Seipel sei gut, man habe bereits seit Ende 2005 intensive Gespräche geführt. „Wir haben ein ausgezeichnetes persönliches Verhältnis.“

Über das Extra-Budget für Verbesserungen der Sicherheitssysteme (5 Millionen Euro für die Bundesmuseen im Jahr 2008) freue er sich, ein wesentliches Thema sei im Zuge dessen gerade die Renovierung der Kunstkammer. Mit den angekündigten Rahmenzielvereinbarungen könne Frey gut leben: „Ich komme aus einer Welt, wo das nichts Fremdes ist. Solche Vereinbarungen ermöglichen dem Haus eine bessere Planbarkeit.“ Das Wort Vereinbarung impliziere gleichzeitig, dass man sich von Seiten des KHM auch einbringen könne.

Genaue Angaben über geplante Investitionen könne er noch nicht machen: „Man muss in regelmäßigen Abständen nicht nur die Strategie hinterfragen, sondern auch an Innovationen und Investitionen denken.“ Dass der Eigentümer mit einem Verordnungsrecht in die Geschäfte eingreifen könne, stört ihn ebenso wenig. „Der Eigentümer kann eine Leitlinie festlegen. Das ist mir nicht fremd. Auch die Ministerin Claudia Schmied kommt aus der Wirtschaft“, so der Jurist. „Ziel ist ein transparentes Verhältnis zwischen uns und dem Eigentümer.“

Ziel für die kommenden zwei Jahre – 2008 erhalten die Bundesmuseen insgesamt 6 Millionen Euro mehr – sei es, verstärkt Sponsoren anzusprechen. „Wir stehen vor einer großen Herausforderung, weil die Kosten für die Mieten und das Personal stetig steigen“, so Frey. „Ein erheblicher Teil der Einnahmen bleibt jedoch gleich. Das heißt, dass wir seit der Einfrierung der Subventionen unter einem realen Wertverlust leiden.“ Die Inflation miteingerechnet habe man praktisch „pro Jahr zwei Prozent weniger“.

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