Vienna Online: Coach, vor dem Saisonstart gibt es schon einige Verletzungssorgen und viele Gerüchte. Jürgen Penker hat sich im Training am Dienstag verletzt und wurde mit einem Eisbeutel gesichtet. Wie geht es ihm? Ist sein Einsatz fraglich?
Kevin Gaudet: Sein Einsatz ist fraglich! Jürgen hat sich bei der letzten Übung im Training verletzt, musste ins Krankenhaus. Er hat einen falschen Schritt gemacht. Das kann leider immer passieren.
Vienna Online: Macht dir die Verletzung Sorgen oder hast du volles Vertrauen zu Rudi Hummel, dass er in Laibach das Capitals-Tor sauber hält?
Kevin Gaudet: Rudi wird heuer spielen. Was weiß man vielleicht ist es in Laibach eine gute Möglichkeit. Wenn er spielen sollte wird er seine Aufgabe sehr gut machen.
Vienna Online: Es gibt auch Gerüchte zu Dan Björnlie. Wie sieht es bei Dan aus?
Kevin Gaudet: Ich kann alle beruhigen. Dan Björnlie ist fit! Er hatte eine kleine Operation in der Vorbereitung an der Leiste. Die war vor etwa zwei Wochen. Aber er ist wieder gesund und wird definitiv spielen!
Vienna Online: In der Vorbereitung haben die Capitals teilweise sehr stark gespielt. Ein großes Problem waren aber die Strafzeiten. Was kannst du bis zum ersten Spiel noch bewirken?
Kevin Gaudet: Wir wollen mit vier Linien Powerhockey zeigen. Das gelingt uns aber nur, wenn wir nicht auf der Strafbank sitzen. Momentan ist es mein Hauptaugenmerk, das in die Köpfe der Spieler hineinzubringen. Die Spieler sind ehrgeizig, aber sie müssen verstehen, dass wir unser Konzept auf der Strafbank nicht durchziehen können.
Vienna Online: Im Profisport gilt das Motto “mit kühlem Kopf und heißem Herz” zu agieren. Bei deinen Spielern hatte man den Eindruck, dass sie manchmal zu emotional spielen. Kann man dieses Motto im Laufe der Saison noch besser als Mannschaft erlernen?
Kevin Gaudet: Das kannst du sehr schnell lernen. Das hängt von den Spielern ab. Wenn ein Spieler es nicht schnell lernt, werde ich die Konsequenzen ziehen und er wird nicht oder deutlich weniger spielen. So einfach ist das. Auf Namen kannst du keine Rücksicht nehmen. Es zählt die Mannschaft! Aber eines ist auch klar: Wir brauchen alle. Jeder einzelne Kaderspieler ist für uns sehr, sehr wichtig. Jeder muss im Laufe der Saison lernen!
Vienna Online: Coach, noch eine Frage zum Thema Fairness. Hast du dich in der Zeit nach der Semifinal-Serie gegen Linz fair behandelt gefühlt?
Kevin Gaudet: Weißt du, als Trainer bist ständig in der Schlusslinie und der Kritik ausgesetzt. Alle können dich nicht lieben das ist völlig normal. Ich persönlich liebe das Publikum in Wien. Sie haben mir und meiner Ehefrau immer das Gefühl gegeben, hier wie daheim zu sein. So ein Gefühl hatte ich in 20 Jahren als Trainer nirgendwo anders. Ich hatte in den letzten drei Jahren viel Spaß in Wien und darum möchte ich den Fans heuer mindestens ein Finale ermöglichen.
Das Gespräch führte Thomas Muck
In Kooperation mit sportreport.at