Kerry verlängert Nahost-Tour für Friedensgespräche

Kerry warnte Israel außerdem vor einem weiteren Palästinenser-Aufstand nach 1987 und 2000, sollten die amerikanischen Bemühungen um eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts scheitern. “Will Israel eine dritte Intifada?”, fragte der US-Außenminister rhetorisch kurz vor seiner Abreise aus Jerusalem in einem Interview. Ohne Frieden werde Israel zudem international zunehmend isoliert.
Kerry versucht derzeit in der Region per Pendeldiplomatie den ins Stocken geraten Friedensprozess voranzubringen. Ein Knackpunkt ist die Ankündigung Israels aus der vergangenen Woche, 3.500 zusätzliche Wohnungen im Westjordanland bauen zu wollen. Die Palästinenser sehen in den jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten eines der größten Hindernisse für Friedensgespräche. Wegen des Siedlungsstreits lagen die Gespräche seit fast drei Jahren auf Eis und wurden erst im Juli unter Kerrys Vermittlung wieder aufgenommen. Die Palästinenser wollen im Westjordanland und im Gazastreifen einen eigenen Staat errichten mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Die meisten Staaten betrachten die Siedlungen als illegal. Rund 500.000 israelische Siedler leben im Westjordanland und in Ost-Jerusalem unter 2,5 Millionen Palästinensern. Aus dem Gazastreifen hatte sich Israel im Jahr 2005 zurückgezogen. Dort regiert heute die islamistische Hamas, die eine dauerhafte Co-Existenz mit Israel ablehnt.